Baukredit - Tappen Sie nicht in die Tilgungsfalle

22.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:40 Uhr

Kreditzinsen sind aktuell besonders günstig, dahinter verbirgt sich jedoch die Gefahr einer verlängerten Tilgungsdauer. So stellen Sie Ihren Baukredit optimal ein:

Kreditzinsen sind aktuell besonders günstig. Dafür hat sich die Gefahr einer verlängerten Tilgungsdauer erhöht. So stellen Sie Ihren Baukredit optimal ein:

Laut einer Studie des Baugeldvermittlers Hypodiscount weiß jeder fünfte Deutsche nicht, dass ein Baukredit im Schnitt erst nach 30 Jahren abgezahlt ist. Besonders bei den aktuellen Niedrigzinsen ist die Tilgungsdauer jedoch ein Faktor, den Kreditnehmer berücksichtigen sollten. Denn niedrige Baugeld-Zinsen erwecken den Anschein einer günstigen Finanzierung. Darum wählen viele Baufinanzierer einen höheren Kredit, der ja vermeintlich billig ist. Im Gegenzug wählen sie aber nur eine geringe Tilgung, um die Gesamtkosten pro Monat niedrig zu halten. Der Effekt: Ihre Schulden sinken auch nach Jahren kaum. Ohne die richtige Planung können die Kosten daher deutlich steigen, weil niedrige Kreditzinsen die Laufzeit verlängern, der Tilgungsanteil dann nur langsam steigt und die Gesamtkosten in die Höhe gehen.

Sparpotential durch höhere Anfangstilgung

Baugeldexperten wie Eva Grunwald von der Deutschen Bank empfehlen daher eine höhere Anfangstilgung als ein Prozent: ?Startet der Baukredit mit zwei oder drei Prozent Anfangstilgung, sind Immobilienkäufer deutlich schneller schuldenfrei.? Ein Rechenbeispiel zeigt wie groß der Unterschied ist: Wenn Sie 200.000 Euro zu 2,8 Prozent leihen, benötigen Sie bei einem Prozent Anfangstilgung 48 Jahre um den Kredit abzuzahlen. Bei einer Anfangstilgung von zwei Prozent verkürzt sich die Tilgungsdauer auf 31 Jahre und Sie sparen 62.000 Euro an Zinsen. Bei drei Prozent Anfangstilgung können Sie sogar fast 90.000 Euro Zinsen sparen und reduzieren die Kreditlaufzeit auf gut 23 Jahre.

Eine lange Zinsbindung ist nicht immer die beste Strategie
Sind die Zinsen für Kredite niedrig, lohnt sich eine lange Zinsbindung meistens, denn so können Sie sich die guten Konditionen langfristig sichern. Dadurch verringern Sie unter anderem das Risiko einer teuren Anschlussfinanzierung. Andererseits lassen sich die Banken diesen Sicherheitsvorschuss ordentlich bezahlen: Bei einer längeren Zinsbindung steigen die Darlehenskosten. So kosten zehnjährige Baukredite laut Biallo-Baugeldindex, der einen Mittelwert aus den Angeboten von über 200 Banken anzeigt (Quelle: Biallo.de), im Schnitt 2,36 Prozent Sollzins, 20-jährige Baukredite sind derzeit mit 3,06 Prozent rund 30 Prozent teurer. Ein Darlehen über 200.000 Euro würde dadurch etwa 115 Euro monatlich mehr kosten. Auf Sicht von zehn Jahren summiert sich die Mehrbelastung auf 13.800 Euro. Tipp: Behalten Sie die Kreditzinsen im Auge und sehen Sie sich deren Entwicklung in den vergangenen Jahren an. Wenn Sie keine zu gravierende Erhöhung erwarten, können zwei Zehnjahresdarlehen unterm Strich günstiger sein als ein Zwanzigjahresdarlehen. In diesem Fall investieren Sie das Geld, das Sie durch eine kürzere Zinsbindung sparen, in eine höhere Anfangstilgung. Der Bankberater Ihres Vertrauens sollte diese Möglichkeiten bei einem Beratungsgespräch mit Ihnen durchrechnen.

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