Altmannstein
Baugebiet neben dem Limes

Marktrat bespricht Plan: In Neuenhinzenhausen sollen 26 Parzellen entstehen

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr
Etwa 26 neue Häuser mit Garagen könnten ab dem Jahr 2019 im Baugebiet Am Schindberg in Neuenhinzenhausen entstehen. Dabei muss aber ein Mindestabstand zum westlich verlaufenden Limes eingehalten werden. −Foto: Rast

Altmannstein (rat) Im Altmannsteiner Ortsteil Neuenhinzenhausen soll ein knapp 20000 Quadratmeter großes Baugebiet mit 26 Grundstücken entstehen. Die Nähe des Areals zum Limes wirft aber Probleme auf, wie am Dienstagabend im Marktrat bekannt wurde.

Wie Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) mitteilte, hat das Landesamt für Denkmalpflege den Abstand des künftigen Baugebiets Am Schindberg zum früheren römischen Grenzwall auf mindestens 100 Meter festgelegt. Der Limes verläuft westlich des Baugebiets, es sind aber keine sichtbaren Anzeichen für die Existenz der vor knapp 2000 Jahren errichteten Befestigungsanlage vorhanden, mit der die Römer ihr Reich vor den immer wieder einfallenden germanischen Stämmen schützen wollten.

Das Gemeindeoberhaupt zeigte sich zufrieden mit dieser Entscheidung. Denn auf Basis der vorhandenen Planung falle damit nur eine etwa 465 Quadratmeter große Fläche weg, die zu nahe am Limes liegt. Zudem rage ein „Finger von etwa 500 Quadratmeter Größe“, der zu einem Landschaftsschutzgebiet gehört, in das Areal, das zum großen Teil der Marktgemeinde gehört. An dessen südwestlicher Ecke sollen noch ein Regenrückhaltebecken und ein Spielplatz entstehen.

Der aus Neuenhinzenhausen stammende Marktrat Thomas Buchner (CSU/PW) ist froh, dass sich in seinem Heimatdorf in Sachen Baugebiet etwas bewegt. „Ich bin 1980 geboren und seitdem ist in Neuenhinzenhausen kein Bauland mehr ausgewiesen worden“, bedauerte der Ortssprecher. Es seien zwar noch fünf oder sechs Bauplätze frei, doch die würden Privatleuten gehören, die nicht verkaufswillig seien. „Freunde von mir sind aus Neuenhinzenhausen weggezogen, weil sie kein Grundstück finden“, bedauerte Buchner. Alleine in den vergangenen Jahren seien das mindestens sieben Personen gewesen. Dabei hätten Neuenhinzenhausen und Sollern gemeinsam eine Bevölkerungszahl von knapp unter 600 Einwohnern.

Seit seiner Wahl in den Marktrat setze er sich dafür ein, dass die Kommune wieder Bauland in Neuenhinzenhausen ausweise, berichtete der Ortssprecher. Er sei zufrieden, dass es in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hummel nun offenbar gelinge, südlich der vorhandenen Bebauung eine Fläche zu entwickeln. Zum Grundstückspreis wollte sich Buchner angesichts der noch unbekannten Erschließungskosten nicht äußern. Er hofft aber, dass das Verfahren bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen werden kann und dass die ersten Häuslebauer im Jahr 2019 loslegen können. Zweifel, dass sich die Grundstücke veräußern lassen, hegt Buchner keine. Es gebe bereits eine Vormerkliste.

Wie Buchner und Hummel erläuterten, ist die Entsorgung des Oberflächenwassers gesichert. Allerdings wolle man, um das Gefälle zu nutzen, den Schmutzwasserkanal unter dem Limes hindurch verlegen. Ob der Denkmalschutz das zulässt, sei unklar. Dieses technische Detail sei noch nicht abschließend geklärt, eventuell müsste alternativ ein Pumpwerk gebaut werden.

Da das Baugebiet auf der „römischen Seite“ des Limes liegt, ist unter Umständen mit mehr Bodendenkmälern zu rechnen als auf der „germanischen Seite“. Das sagte der Geschäftsleitende Beamte Manfred Zippel. Nach den Worten von Buchner sollen Geologen an der Erschließung der Fläche mitwirken. Er hofft, dass die Bauherren danach von der ständigen Kontrolle durch die Experten verschont bleiben. „Die Leute sollen in der Bauphase keinen Stress mehr haben“, betonte Buchner.