Hohenwart
Baugebiet Kerschberg bläht den Haushalt auf

Markt Hohenwart will in diesem Jahr 20 Millionen Euro umsetzen

14.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Einen Haushalt der großen Zahlen präsentierte Kämmerer Felix Kluck (r.) den Hohenwarter Gemeinderäten. - Foto: Hofmann

Hohenwart (SZ) So viel wie selten zuvor will der Markt Hohenwart in diesem Jahr investieren. Allein sieben Millionen Euro sollen in das neue Baugebiet Am Kerschberg II fließen. Insgesamt hat der Haushalt ein Volumen von 20 Millionen Euro. "Für unsere Verhältnisse sind das beachtliche Summen", sagt Bürgermeister Manfred Russer.

Was das Jahr 2017 angeht, ist Russer dennoch positiv gestimmt: "Wir werden keine Kreditaufnahme vornehmen", erklärte er den Gemeinderäten bei der Sitzung am Montagabend. Kämmerer Felix Kluck, der an diesem Abend die wichtigsten Zahlen des Haushalts 2017 präsentierte, stimmte zu. Und: "Die Gewerbesteuer ist sehr erfreulich", Kluck rechnet mit Einnahmen von zweieinhalb Millionen Euro. Obwohl im diesjährigen Haushaltsplan, der bereits im Finanzausschuss vorberaten worden war, beachtliche Summen stehen, sahen die Gemeinderäte keinerlei Anlass für eine Debatte. Sie verabschiedeten den Haushaltsplan für 2017 einstimmig.

Insgesamt 6,7 Millionen Euro sind für den Kanal- und Straßenbau im neuen Baugebiet Am Kerschberg II vorgesehen. Übrigens: Alleine der Bebauungsplan kostet den Markt 30 000 Euro, die Änderung des Flächennutzungsplans weitere 30 000 Euro. Neue Schulden müssen dennoch keine aufgenommen werden, vielmehr will der Markt sogar alte Kredite tilgen. 461 000 Euro müssen dafür vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt gebucht werden. Diese Mindestzuführung wird laut Haushaltsplan nur knapp überschritten. Vorgesehen ist eine Zuführung von 471 800 Euro.

Nicht nur das Baugebiet Am Kerschberg II wird den Markt Geld kosten. Viele weitere Projekte möchte die Gemeinde noch in diesem Jahr in die Realität umsetzen. Vor allem was die Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen anbelangt, wird einiges auf den Markt zukommen. "Da sind wir gut unterwegs, was die Kosten angeht", sagte Russer. Kinderspielplätze sollen erneuert, ein Erlebnisspielplatz soll errichtet werden. Die Sanierung des Rathauses und die anstehende Schulsanierung sind im Haushaltsplan noch gar nicht mit einberechnet.

Große Themen sind dagegen auch weiterhin der Straßenbau in Eulenried (1,4 Millionen Euro) sowie diverse Kanalsanierungen. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Kläranlagensanierung in Deimhausen, für die Hohenwart, so Russer, momentan kein Wasserrecht habe. "Die Kläranlage Deimhausen ist ein Muss", sagte der Bürgermeister.

Finanziert werden all diese Ausgaben durch Grundstücksverkäufe, Erschließungs- und Anliegerbeiträge und staatliche Zuschüsse. Dennoch bleibt im Vermögenshaushalt eine Finanzierungslücke von 1,8 Millionen Euro. Dieser Betrag wird aus der Rücklage entnommen.

Denn die Rücklage, sozusagen das Sparkonto der Gemeinde, ist weiterhin gut bestückt. Das hatte Kämmerer Kluck bereits zu Beginn der Sitzung gezeigt, als er die Jahresrechnung für 2016 präsentierte, die inzwischen fertiggestellt ist. Schon im vergangenen Jahr waren der Rücklage 1,7 Millionen Euro entnommen worden, dennoch blieben zum Jahresende 4,1 Millionen Euro übrig - Geld, das nun heuer zur Verfügung steht. Diesem Guthaben standen zum Jahreswechsel Schulden in Höhe von 2,6 Millionen Euro gegenüber - Anfang 2016 waren es noch 3,1 Millionen Euro gewesen. Unterm Strich wäre der Markt Hohenwart damit also sogar schuldenfrei.

Der Verwaltungshaushalt summierte sich im vergangenen Jahr auf 7,8 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt auf 4,6 Millionen Euro. Macht zusammen 12,4 Millionen Euro. Den Unterschied zum laufenden Jahr machen also ziemlich genau die rund sieben Millionen Euro aus, die das Baugebiet Am Kerschberg II kostet.