Baufinanzierung - Reich durch Eigenheim

06.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Sparsamkeit ist eine Tugend. Und nur so erfüllt sich der Traum von den eigenen vier Wänden. Langfristig entstehen dadurch erhebliche Vermögensgewinne.

Nur bei hohem Einkommen ist ein erfolgreicher Vermögensaufbau möglich? Falsch. Denn auch über das Eigenheim lässt sich so einiges sparen. Das zeigt eine Auswertung der aktuellen Einkommens- und Verbraucherstichprobe des Statistischen Bundesamtes durch das Forschungsinstitut Empirica in Kooperation mit den Landesbausparkassen (LBS Research). Zum Vergleich dienten Mieter und Wohneigentümer im Alter zwischen 50 und 59 Jahren mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.700 und 2.300 Euro. In die Vermögensbilanz flossen Immobilienvermögen (selbstgenutzt und vermietet), Geldvermögen und offene Kreditschulden ein.

Eigentümer gehen als Gewinner hervor
Klarer Sieger sind die Wohneigentümer. Sie verfügen gegen Ende ihres Erwerbslebens über den Wert ihrer Immobilie von durchschnittlich 152.000 Euro beziehungsweise 121.000 Euro nach Abzug noch nicht getilgter Baukredite. Außerdem besitzen sie ein Nettogeldvermögen von 45.000 Euro. Mieterhaushalte derselben Einkommensgruppe kommen dagegen lediglich auf ein Nettogeldvermögen von durchschnittlich 24.000 Euro. Hinzu kommen 6.000 Euro an Immobilienvermögen, wobei es sich dabei vor allem um den Wert vermieteter Objekte handelt.

Wie entstehen diese Vermögensgewinne?

Die Wissenschaftler erklären den riesigen Vermögensvorsprung der Eigentümerhaushalte mit einem unterschiedlichen Konsum- und Sparverhalten. "Wer Wohneigentum erwirbt, der ist in den ersten zehn bis 15 Jahren weitgehend immun gegen den Reiz größerer Anschaffungen oder Konsumausgaben", erläutern die LBS-Experten. Die hohen Tilgungsbeiträge für die Baukredite erzeugen bei Darlehensnehmern eine besondere Sparsamkeit, die sich langfristig bezahlt macht. Die laufenden Kosten für Baukredite und Wohnen nehmen im Zeitablauf zwar ab, aber nichtsdestotrotz behalten Eigentümer meistens eine hohe Sparneigung bei, so dass sie im Alter neben ihrer größtenteils entschuldeten Immobilie noch über ein großes Geldvermögen verfügen.

Auch bei einem Blick auf den internationalen Vergleich wird deutlich, welche Bedeutung Wohneigentum für die Vermögensbildung hat. So ergab eine Analyse der Bundesbank, dass Haushalte in Ländern mit hohen Wohneigentumsquoten entsprechend höhere Vermögen aufweisen als Mieterhaushalte. Bei einer Wohneigentumsquote von 43 Prozent schnitt Deutschland im EU-Vergleich dagegen schlecht ab.

Baufinanzierung weiterhin so günstig wie nie

"Aktuell erhält die Mehrheit der Darlehensnehmer Baukredite mit weniger als zwei Prozent Zinsen", beschreibt Michiel Goris, Chef des Baugeldvermittlers Interhyp, die Situation. Wer über genügend Eigenkapital verfüge, der zahle nicht mehr als 1,5 Prozent für ein Zehnjahresdarlehen. Besonders preiswert sind zehnjährige Baukredite derzeit bei Santander Bank, ING-Diba und Allianz. Die billigen Baukredite sollten aber nicht zu überstürzten Käufen verführen.

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