Baufinanzierung - Offene Immobilienfonds feiern Comeback

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Der Immobilienmarkt boomt und somit auch die Immobilie als Kapitalanlage. Aber auf das teure Betongold-Pferd zu setzen, ist nicht nötig. Auch Immobilienfonds liefern sichere Renditen.

Wer eine große Eigentumswohnung oder ein Haus erwerben möchte, braucht in der Regel mehrere hunderttausend Euro. Für die meisten Käufer bedeutet dies eine hohe Kreditaufnahme und jahrelange Verschuldung. Außerdem ist das Vermögen fest gebunden. Soll die erworbene Immobilie als Kapitalanlage herhalten, so gibt es dafür eine attraktive Alternative in Form der offenen Immobilienfonds. Solche Fonds erwerben im großen Stil Büro- und Geschäftshäuser sowie Einkaufszentren, teilen das Vermögen auf und bieten sie Anlegern zur Beteiligung an. Sparer erwerben mit jedem Fondsanteil ein Stück der Immobilien und sind so an der Wertentwicklung der Objekte beteiligt.

Risiken und neue Sicherheitspuffer
Jahrelang hatten offene Immobilienfonds den Ruf einer sicheren Vermögensanlage. Die Renditen schossen zwar nicht durch die Decke, waren aber stetig und lagen konstant über dem Zinsniveau. Im Zuge der jüngsten Immobilien- und Finanzkrise kam es jedoch zu einem dramatischen Einbruch. Die Kurse der Immobilienfonds rauschten in den Keller, Anleger gaben massenweise Fondsanteile zurück. Folge: Einige Fonds kollabierten und mussten abgewickelt werden.

Die Politik reagierte und setzte neue Regeln durch, die die Sicherheit der Fonds nachhaltig stärkten. So wurden Mindesthalte- und Kündigungsfristen beschlossen, die den plötzlichen Abzug großer Kapitalsummen verhindern sollen. Seit 2013 dürfen neu gekaufte Anteile an offenen Immobilienfonds nur noch zeitversetzt wieder veräußert werden. Die Mindesthaltefrist beträgt 24 Monate, die Kündigung der Anteile muss zwölf Monate vor Rückgabe erfolgen. Eine Ausnahme gilt nur für Altbestände im Depot. Die Einschränkung, wonach pro Halbjahr nur Anteile bis zu 30.000 Euro veräußert werden dürfen, ist inzwischen wieder entfallen. Die Absicht ist klar: Offene Immobilienfonds sollen nicht der kurzfristigen Spekulation dienen, sondern der mehrjährigen Geldanlage.

Wie Phoenix aus der Asche

Die neu eingeführten Sicherheitspuffer schufen bei Anlegern neues Vertrauen. Allein im ersten Halbjahr 2015 investierten Sparer laut Fondsverband BVI knapp zwei Milliarden Euro in offene Immobilienfonds. Neben hoher Sicherheit sprechen zwei weitere schlagende Argumente für Immobilienfonds: Die niedrigen Sparzinsen und hohe Ausschüttungen. Unterm Strich entwirtschaften offene Immobilienfonds derzeit etwa zwei bis drei Prozent pro Jahr.

Auf bewährte Fonds setzen
Maßgeblich für den Erfolg eines offenen Immobilienfonds sind die Qualität seiner Immobilien, deren Standorte und der Portfoliomix. Um die Anlagechancen eines Fonds korrekt einzuschätzen, sollten Sparer Parameter wie Vermietungsquote, Laufzeit der Mietverträge und regionale Verteilung des Immobilienvermögens prüfen. Unter den handelbaren Publikumsfonds befinden sich traditionsreiche Flaggschiffe, die auf solidem Fundament stehen. Hier einige Beispiele:

Hausinvest: Der von der Commerzbank gesteuerte Fonds (ISIN DE0009807016) zählt mit einem Anlagevermögen von knapp zehn Milliarden Euro zu den größten dieser Wertpapierklasse. Der Fonds ist bereits 43 Jahre am Markt und überzeugt seither mit konstanten Wertsteigerungen. Die Fünfjahresrendite liegt aktuell bei knapp 2,6 Prozent, die Zehnjahresrendite bei 3,5 Prozent.

Grundbesitz Europa: Der zwei Jahre ältere Fonds ist ein Dauerläufer von der Deutschen Bank (ISIN DE0009807008). Mit einer Fünfjahresperformance von rund drei Prozent schneidet er gut ab. Die Zehnjahresrendite liegt bei überdurchschnittlichen 4,6 Prozent!

Deka Immobilien Europa: Mit 13 Milliarden Euro Anlagevolumen ist der Sparkassenfonds (ISIN DE0009809566) derzeit der größte handelbare offene Immobilienfonds in Deutschland. Er operiert seit 18 Jahren erfolgreich am Markt und weist stabile Jahreszuwächse von 2,2 Prozent über fünf Jahre bzw. 3,2 Prozent über zehn Jahre aus.

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