Baufinanzierung - Fleißige Häuslebauer sparen Bares

29.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Zahlreiche Immobilienkäufer ergreifen selbst Initiative. Das lohnt sich durchaus, denn das Finanzierungsvolumen sinkt dadurch erheblich.

Wer sich ein Eigenheim anschafft oder dieses modernisiert, kann sein handwerkliches Geschick kostensenkend einbringen. Überall, wo Arbeitseinsatz erforderlich ist und die Materialkosten gering sind, birgt Eigenleistung ein enormes Sparpotential. "Wer seine Eigenleistung realistisch einschätzt und vernünftig plant, der kann die Baukosten und damit den Finanzierungsbedarf bei der Bank um bis zu zehn Prozent senken", sagt Steffen Zwer von der BHW Bausparkasse. In Summe kann hier durchaus ein Plus von mehreren Tausend Euro stehen.

Sinkt der Darlehensbedarf beispielsweise von 200.000 auf 180.000 Euro, zahlen Kreditnehmer bei einem Baudarlehen mit 15-jähriger Zinsbindung und 2,0 Prozent Sollzins knapp 4.500 Euro weniger Zinsen an die Bank, bei einer Anfangstilgung von drei Prozent. Auch die monatliche Belastung wird gedrosselt ? um gut 80 Euro. Preiswerte Anbieter sind derzeit beispielsweise Allianz, Santander Bank, ING-Diba und die Mittelbrandenburgische Sparkasse.

Realistisch bleiben

Männer trauen sich in puncto Eigenleistung mehr zu als Frauen. 88 Prozent der männlichen Bauherren trauen es sich zu, selbst Hand anzulegen, lediglich 82 Prozent der Frauen sehen sich dazu in der Lage. Die beliebtesten Eigenleistungen sind laut einer BHW-Umfrage Maler- und Tapezierarbeiten (83 Prozent), das Verlegen von Bodenbelägen (50 Prozent) und Wärmedämmungstätigkeiten im Innenbereich (35 Prozent). Doch bei aller Lust am Heimwerken ist Vorsicht geboten: Auch wenn sich laut Umfrage rund 17 Prozent der Bauherren Elektroarbeiten und 16 Prozent die Installation von Sanitäranlagen zutrauen ? hier ist das Risiko, die Gewährleistungsansprüche zu verlieren, hoch. "Aus baurechtlichen Gründen gehören Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen sowie Gründungs-, Dachdecker- und Zimmererarbeiten in Profihand", empfiehlt Immobilienfachmann Zwer.

Hilfe vom Profi

Damit die Bemühungen nicht ins Leere laufen, sollte man sich professionelle Hilfe ins Haus holen. Bei allen Vorarbeiten oder leichten Montier- und Malerarbeiten ist das sicherlich nicht notwendig, aber sobald die Arbeiten kniffliger werden und fundiertes Fachwissen voraussetzen, ist Profi-Hilfe ratsam. Auch möglich: Eigenleistung unter Anleitung vom Fachmann. Das kostet zwar etwas mehr, mindert aber das Risiko. Solche Dienstleistungen bieten etwa freie Ingenieurbüros, der Verein privater Bauherren, der Bauherren-Schutzbund, der TÜV oder die Dekra. Mitglied im Bundesverband der Verbraucherzentralen ist zum Beispiel der Bauherren-Schutzbund. Er bietet professionelle Beratung für Bauherren gegen Mitgliedschaft an. Das kostet einmalig 52 Euro und nachfolgend elf Euro im Monat. Da der Verein als gemeinnützig anerkannt ist, kann man die Kosten von der Steuer absetzen. Die konkrete Bauherrenberatung kostet gut 70 Euro pro Stunde.

Baugeld-Vergleich: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuellen Baugeldkonditionen überregionaler und regionaler Anbieter." domain="www.donaukurier.de" class="more" target="_blank"%>