Eysölden
Bauern schaffen Lebensraum für Insekten

BBV organisiert Blühpatenschaften - Mittelstandsunion Roth unterstützt Manfred Dorner

12.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:13 Uhr
Den Rest einer riesigen Sonnenblume von der Blühfläche des vergangenen Jahres zeigt Manfred Dorner, der stellvertretende Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Hermann Hein, Vorsitzender der CSU-Mittelstandsunion im Landkreis Roth, hält die Urkunde als Beleg für die Übernahme der Blühpatenschaft in der Hand. −Foto: Schmitt

Eysölden (HK) Der Bayerische Bauernverband (BBV) gilt bekanntlich nicht gerade als Freund des Volksbegehrens "Rettet die Bienen". Wie es auch ohne neue Regeln für Landwirte funktionieren kann, zeigt der stellvertretende Kreisobmann Manfred Dorner aus Eysölden schon seit Jahren. Jetzt bekommt er Hilfe.

Manfred Dorner legt nicht erst Blühflächen an, seitdem das Volksbegehren "Rettet die Bienen" auf den Weg gebracht worden ist. Der Landwirt aus dem Thalmässinger Ortsteil Eysölden hat bereits 2013 begonnen, etwas für den Erhalt der Insektenpopulationen zu tun. Nun hilft ihm dabei die Mittelstandsunion (MU) der CSU.

Die Unternehmervereinigung im Rother Kreisverband der Christsozialen zahlt 60 Euro und übernimmt damit die Patenschaft für 100 Quadratmeter Wiese - für eine Saison. Den Acker zwischen der Grundschule in Eysölden und dem nahen Dorner-Hof wird bald ein drei Meter breiter Streifen Blumenwiese säumen. Insgesamt wird Dorner für diesen Sommer etwa 2500 Quadratmeter Blühflächen anlegen, wie er erzählt. 1500 Quadratmeter mit Förderung des Freistaats über die nächsten fünf Jahre. 1000 Quadratmeter aus Eigeninitiative, unterstützt von Blühpaten.

Seit vielen Jahren legen Landwirte in ganz Bayern Blühflächen an. Auch heuer entstehen bei der Aktion "Bayern blüht auf" wieder viele Blühstreifen am Rand von Feldern oder sogar ganze Blühwiesen. Auf diese Weise schaffen Bauern Lebensraum für Insekten und Wildtiere. Um dieses Engagement auszubauen, bieten inzwischen zahlreiche Landwirte im Landkreis Roth derartige Blühpatenschaften an.

Als Blühpate können Bürger die Anlage von Blumenwiesen und -streifen unterstützen, indem sie sich mit einem bestimmten Betrag je Quadratmeter engagieren. Der Landwirt verpflichtet sich im Gegenzug dazu, auf einer vereinbarten Fläche eine geeignete Blühmischung auszubringen, diese Fläche ein oder mehrere Jahre nicht anderweitig zu nützen und den gesamten organisatorischen Aufwand zu tragen.

Bei der gemeinsamen Aktion "Blühende Rahmen" legen Landwirte bereits seit 2011 freiwillig Blühflächen an. Dafür sind die bayerischen Bauernhöfe 2014 mit dem "European Bee Award" ausgezeichnet worden. Alleine im vergangenenen Jahr sind nach Auskunft des BBV über die bayerischen Agrarumweltprogramme auf mehr als 15400 Hektar blühende Wiesen entstanden. Bei einer Breite von vier Metern entspricht das einer Länge von 38625 Kilometern, also einem Blühstreifen, der fast einmal rund um den Erdball reicht.

Weitere Informationen zu Blühpatenschaften sind im Internet unter www.bayerischerbauernverband.de/bluehpatenschaft zu finden. Außerdem erteilt der Geschäftführer des BBV Roth, Maximilian Schneider, Auskunft unter der Telefon nummer (09171) 96600.

Robert Schmitt