Töpen
Bauern protestieren bei Klöckner-Besuch gegen Agrarpolitik

09.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:47 Uhr
Julia Klöckner (CDU) spricht mit einem Magafon zu demonstrierenden Bauern. −Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Mehrere hundert Bauern haben am Montagabend in Töpen (Landkreis Hof) gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Die Polizei sprach von mehr als 500 Demonstranten, die bei einem Besuch von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihrem Ärger Luft machten. Klöckner diskutierte im Rathaus mit Vertretern der Initiative „Land schafft Verbindung“, die ihre Sorgen etwa über die Verschärfung der Düngeverordnung zum Ausdruck brachten.

Klöckner stellte den Landwirten anschließend ein weiteres Treffen in Berlin in Aussicht. Die Ministerin nahm die Bauern unter anderem gegen laute Kritik einiger Dutzend Tierrechtsaktivisten in Schutz, die ebenfalls in Töpen demonstrierten: Wer Landwirte in Deutschland als Tierquäler darstelle, sei nicht fair. Man müsse zusammenarbeiten und dürfe sich nicht extrem und ideologisch gegenseitig verurteilen.

Die Initiative „Land schafft Verbindung“ protestiert seit Monaten gegen die Agrarpolitik und verschärfte Umweltauflagen. Jährlich müssen Tausende von Bauern den Betrieb einstellen, weil sich die Landwirtschaft immer weniger lohnt. Außerdem wehren sie sich gegen Vorwürfe von Umweltschützern und Politikern, dass die konventionelle Landwirtschaft schlecht für Natur, Umwelt und Trinkwasser sei.

Vor dem Gespräch mit den Landwirten hatte Klöckner eine Bio-Firma besucht. Die Unternehmensgruppe mit mehr als 5500 Mitarbeitern ist nach eigenen Angaben Marktführer im Großhandel mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik im deutschsprachigen Raum.

Bio-Handelshaus dennree

Land schafft Verbindung

dpa