Abensberg
Bauern empört über Bundespolitik

BBV organisiert Aussprache zwischen Landwirten, Parlamentariern und Bundestagskandidaten

13.08.2021 | Stand 19.08.2021, 3:33 Uhr
Politische Prominenz bei der Aussprache mit dem Bauernverband: der FW-Landtagsabgeordnete Hubert Faltermeier (vorne, von rechts), die Grünen-Bundestagskandidatin Maria Krieger und der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Oßner sowie die FDP-Parlamentarierin Nicole Bauer. −Foto: Bauernverband

Abensberg - Anlässlich der Bundestagswahl haben sich die derzeitigen Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (CSU) und Nicole Bauer (FDP) sowie die Kandidaten aus dem Wahlkreis Kelheim-Landshut auf Einladung des des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landkreis Kelheim zu einer Aussprache getroffen. Der Einladung nach Abensberg folgten auch Vincent Hogenkamp von der SPD und die Riedenburgerin Maria Krieger von den Grünen sowie der Landtagsabgeordnete und frühere Kelheimer Landrat Hubert Faltermeier (FW) in Vertretung des stellvertretenden Ministerpräsident Hubert Aiwanger (FW).

Die BBV-Vorstandsmitglieder, alle selbst aktive Landwirte, schilderten teilweise in drastischer Weise die Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf ihre Betriebe. Aktuell wurde die unzureichende Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland angesprochen, die zu einem finanziellen Desaster der Schweineerzeuger führte.

Auch die verschiedenen Tierhaltungsverordnungen, die aktuell in Kraft getreten sind und übermäßig stark die heimischen landwirtschaftlichen Familienbetriebe belasten würden, wurden angesprochen. Weitere Punkte waren der ständig steigende Flächenverbrauch und die fehlende Wertschätzung der Arbeit der Landwirte durch unsere Gesellschaft, aber auch durch manche politischen Gremien. Alle angesprochenen Politiker waren sich grundsätzlich einig, dass die derzeitige Gesetzgebung oftmals emotional begründet sei und Sachverhalte in der Praxis nicht einbezogen würden. Entsprechend ihrer politischen Gesinnung wurden von den Gästen Lösungsansätze dargelegt, die jedoch von den Landwirten oftmals als nicht erfüllbar oder zu langfristig betrachtet wurden.

Trotz der teilweise sehr emotional geladenen Aussprachen war man sich einig, dass gesellschaftliche und politische Ziele nur durch gegenseitigen Austausch und Respekt für die Arbeit aller Beteiligten möglich ist. Vorrangig sei der Verbraucher gefordert und zu überzeugen, die Arbeit der heimischen Landwirtschaft zur Versorgung der Bevölkerung mehr wertzuschätzen als dem günstigen Einkauf von billigen Nahrungsmitteln aus nicht bekannten Herkünften den Vorrang zu geben.

Nach einer mehrstündigen regen Diskussion wurde vereinbart, dass zukünftig solche Austauschgespräche in regelmäßigen Intervallen und nicht erst wieder vor der nächsten Wahl stattfinden sollten.

DK