Bauer leidet unter der Krise

25.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:52 Uhr

Schrobenhausen (woe) Einen zwiespältigen Bericht legte Vorstandsvorsitzender Thomas Bauer gestern bei der Jahreshauptversammlung des Bau- und Baumaschinenkonzerns Bauer vor. Für das Geschäftsjahr 2008 konnte er Rekordzahlen melden; nun aber steht am Schrobenhausener Stammsitz Kurzarbeit unmittelbar bevor.

Betroffen von der Kurzarbeit sind wohl 450 von 700 Bauer-Mitarbeitern in der Baumaschinenherstellung. "Auch Bauer leidet unter der Krise", bilanzierte der Firmenchef und wies auf einen erhebliche Verschlechterung der Auftragslage hin. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wird Bauer nicht erfüllen können. "Aus heutiger Sicht werden wir sie sowohl bei der Leistung als auch beim Ergebnis nicht ganz erreichen können", erläuterte Thomas Bauer vor rund 780 Aktionären in der Bauer-Zentrale. Zum Halbjahresbericht, der am 14. August veröffentlicht wird, kündigte er eine neu gerechnete Prognose an. Bisher ging das Unternehmen für 2009 von einer Gesamtkonzernleistung von rund 1,4 Milliarden Euro aus. Das Ergebnis nach Steuern sollte die Größenordnung des Jahres 2007 – damals waren es 74 Millionen Euro – erreichen.

Zuvor hatte Thomas Bauer Rekordzahlen für 2008 vorgelegt: Die Gesamtkonzernleistung war um 26,4 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro gestiegen, das Ergebnis nach Steuern um 44,5 Prozent auf 107,5 Millionen Euro. Doch seit dem zweiten Quartal 2009 zeigte sich die Investitionszurückhaltung der Kunden im Maschinengeschäft stärker als erwartet.

Dennoch legte Bauer zur Stammbelegschaft ein klares Bekenntnis ab: "Als traditionsreiches Familienunternehmen haben wir in der Vergangenheit schon viele kritische Phasen gemeinsam überstanden. Betriebsbedingte Kündigungen stehen derzeit nicht an."