Baudarlehen - Moderate Zinsen im Oktober

25.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Tolle Zeiten, wenn Sie einen Baukredit aufnehmen möchten. Wieder einmal gehen die Zinssätze nach unten. Jetzt sollte man die Tilgung denken.

Die Finanzierungskonditionen für Immobilienkäufer haben sich wieder verbessert. Anfang Oktober nahmen die Banken die Bauzinsen auf breiter Front zurück. Niedrigere Zinsen verzeichnen praktisch alle Laufzeiten. Zehnjährige Baudarlehen sind bei Topanbietern wie Santander Bank, ING-Diba und Allianz weiterhin für weniger als anderthalb Prozent Zinsen zu haben. Zwanzigjährige Baukredite sind bereits ab gut zwei Prozent, etwa bei 1822 direkt, Hannoversche und Debeka zu holen.

Die Standardrate sinkt auf weniger als 500 Euro
Das Zinstief tut Immobilienkäufern richtig gut. So sank nach Ermittlungen des Baufinanzierers Dr. Klein die durchschnittliche Standardrate für zehnjährige Baukredite mit zwei Prozent Anfangstilgung und einer Höhe von 150.000 Euro auf 499 Euro pro Monat. Auch wenn das noch immer 50 Euro mehr sind als beim absoluten Tiefststand im April mit 439 Euro, so sind Standarddarlehen deutlich günstiger als vor einem Jahr. Zum damaligen Zeitpunkt schlug eine vergleichbare Baufinanzierung mit 531 Euro monatlich zu Buche. Die mittlere Darlehenssumme liegt derzeit mit 170.000 Euro leicht über dem Wert des Vorjahres von 168.000 Euro.

Tilgung erklimmt Höchststand
"Die niedrigen Zinsen nutzen viele Darlehensnehmer, um mit einem höheren Tilgungssatz ihren Baukredit in kürzerer Zeit zurückzuzahlen", Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein. So erhöhte sich der durchschnittliche Tilgungssatz im August um rund ein Zehntel. Der Anstieg auf 2,84 Prozent bescherte dem Trendindikator Baufinanzierung (DTB) einen neuen Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August tilgen Eigenheimerwerber heute im Schnitt 0,34 Prozent mehr. Dank der höheren Tilgung verkürzte sich auch die durchschnittliche Sollzinsbindung. Gegenüber dem Vormonat ging sie um acht Wochen auf nunmehr zwölf Jahre und sieben Monate zurück. Der Eigenkapitalanteil blieb mit 23 Prozent in etwa konstant. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Eigenkapitalanteil aber gestiegen. Damals brachten Immobilienkäufer nur gut 21 Prozent Ersparnisse in die Baufinanzierung ein.

Kreditnehmer setzen auf Annuitätendarlehen
Auch bei den Darlehensarten ist Dynamik im Spiel: Der Anteil von Annuitätendarlehen stieg nach dem Abwärtstrend der vergangenen drei Monate erstmals wieder leicht an und macht jetzt knapp 69 Prozent aller Baufinanzierungen bei Dr. Klein aus. Vor einem Jahr war die Nachfrage mit rund 74 Prozent aber noch deutlich höher. Das zuletzt gestiegene Interesse an Forward-Darlehen nahm im August hingegen wieder leicht ab. Schuld daran dürften die verbesserten Aussichten für anhaltend zinsgünstige Baukredite sein. Derzeit entfallen rund 17 Prozent aller Baufinanzierungen auf Forward-Darlehen. "Um sich kurz- und mittelfristig vor einer Zinserhöhung abzusichern, bleibt das Forward-Darlehen eine gute Alternative zur normalen Anschlussfinanzierung", so Gawarecki. Baufinanzierungen mit variablem Zinssatz spielen weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Sie machen nicht mal einen Prozentpunkt aller Baukredite aus.

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