Rohrbach
Baubeginn in zwei Jahren

Rohrbacher Gemeinderat beschäftigt sich weiter mit den Brücken im Ort

06.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:26 Uhr
Die "Eiserne Brücke" in Rohrbach soll für gut 3,2 Millionen Euro erneuert werden. −Foto: Foto: A. Ermert

Rohrbach (PK) Ein zentrales Thema in den Rohrbacher Gemeinderatssitzungen sind immer wieder Brückenbaumaßnahmen im Gemeindegebiet. Nun wird es ernst mit der Eisenbahnüberführung an der "Eisernen Brücke" am Sportweg: Baubeginn ist vorgesehen für Ende 2020/Anfang 2021.

Die Brücke soll durch eine Einfeldbrücke mit Spannbetonrahmen mit Fertigteilen ersetzt werden. Des Weiteren wurde erneut über das Aufweitungsverlangen für die Autobahnbrücke über die Gemeindeverbindungsstraße Rohrbach nach Ossenzhausen (Bratzmühle) entschieden - nachdem dies bereits im Juli 2015 passiert ist, dann aber von der Autobahndirektion wieder gestoppt wurde. Auch diese Maßmahme sollte im Zeitraum 2020/2021 erfolgen (ausführlicher Bericht folgt).

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Gemeinde die Deutsche Bahn um eine Vorplanung gebeten und ein Aufweitungsverlangen gestellt. Am Dienstagabend stellte Felicitas Polanetzki von der DB Netz AG in der Gemeinderatssitzung die Vorgaben für diese Brückenerneuerung am Sportweg vor, wie die Anpassung an die aktuelle Norm und erhöhte Tragfähigkeit der Brücke sowie den Erhalt der Fahrwegverfügbarkeit bei den verschiedenen Varianten mit und ohne Aufweitung aufgezeigt.

Die vorhandene "Eiserne Brücke" wurde im Jahr 1892 gebaut und 1956 teilerneuert und mit Unterbauten ergänzt. Die neue Brücke behält die gleiche lichte Höhe zum Sportweg von 3,65 Metern, die lichte Weite von derzeit 23,32 Metern erhöht sich auf 27 Meter - und wenn die Aufweitung beschossene Sache ist, wird die Fahrbahnbreite von vier Meter auf acht Meter mit Geh- und Radweg ausgebaut.

Diese Aufweitung wurde vom Gemeinderat mit einer Gegenstimme von Hans Großhauser (SPD), der ein großes Verkehrsaufkommen befürchtet, beschlossen. Die Rohrbacher Politiker sehen dies als einmalige und historische Gelegenheit an, die Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radfahrerverkehr zu erhöhen.

Die Gesamtbruttokosten liegen nach heutiger Sicht bei 3296400 Euro plus Straßenbaumaßnahmen - 51,10 Prozent entfallen auf die Gemeinde, 48,9 Prozent auf die Bahn, wobei ein Ablösebetrag von zirka 1,2 Millionen Euro an die Gemeinde von der DB Netz AG erfolgt. "Eine genaue Ermittlung der Kostenteilung und der Ablösesumme kann erst im Zuge der weiteren Planung erfolgen", teilte hierzu Felicitas Polanetzki mit.

Die Planung wurde dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt zur Prüfung der Förderhöhe vorgelegt, wofür eine abschließende Antwort noch aussteht. Doch grundsätzlich ist das Vorhaben förderfähig.

Als nächste Schritte sind nunmehr die Umsetzung von naturschutzrechtlichen Auflagen zu prüfen. Das wird frühzeitig gemacht, denn hierzu müssen Untersuchungen in verschiedenen Jahreszeiten durchgeführt werden.

Baubeginn ist geplant im Frühjahr 2021. "Sperrung am Sportweg wird sein bis voraussichtlich November 2021", so Polanetzki, wobei Bürgermeister Peter Keck (SPD) darauf hinwies, dass die Sperrung auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt wird: "Die Zufahrt von der Fahlenbacher Straße aus zum Bauhof und Wertstoffhof ist geregelt und soweit als möglich gewährleistet."

Die neue Brücke wird als Einfeldbrücke mit Spannbetonrahmen mit Fertigteilen parallel zum Bestand "Eiserne Brücke" hergestellt. Nach Abbruch wird die neue Brücke eingeschoben - während einer Sperrpause für den Zugverkehr, deren Dauer noch nicht bekannt ist. Die Straßenarbeiten und Restarbeiten an der Brücke sind vorgesehen für Herbst 2021/ Frühjahr 2022.

Wolfgang Seidl (SPD) wies auf die steigenden Baukosten hin, die zurzeit weit über die Schätzungen hinausgehen. Er fragte, ob es eine Deckelung gebe. Polanetzki erklärte, Steigerungsraten sind berücksichtigt, aber man könne auch nachträglich noch Anträge stellen.

Alfred Eisenmann und Anton Moosmayr (beide BGR) wiesen darauf hin, "dass die ,Eiserne Brücke' früher ja viel breiter war, die Bahn hat sie gekürzt und nun soll die Gemeinde die erneute Erweiterung mittragen". Geschäftsleiter Peter Kremer wies darauf hin, dass damals die Gemeinde informiert war und auch zugestimmt habe: "Auf dieser Basis muss man das Aufweitungsverfahren sehen." Worauf Felicitas Polanetzki meinte: "Wenn keine Aufweitung verlangt wird, wird der alte Zustand - Fahrbahnbreite vier Meter - wieder hergestellt und das würde die Bahn auch machen."

Anna Ermert