Eichstätt
Baubeginn für Psychiatrische Tagesklinik rückt näher

Bezirksrat Reinhard Eichiner berichtete vom Stand der Planungen beim Antrittsbesuch im Rathaus

08.07.2020 | Stand 02.12.2020, 11:01 Uhr
Die geplante psychiatrische Tagesklinik in Eichstätt stand im Mittelpunkt des Antrittsbesuchs von Bezirksrat Reinhard Eichiner (rechts) beim neugewählten Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger. Dabei wurde auch der hierfür geänderte und rechtsverbindliche Bebauungsplan "Kreiskrankenhaus" besprochen. −Foto: Spreng

Eichstätt"Eichstätt ist bislang noch der einzige ?weiße Fleck' auf der oberbayerischen Landkarte mit fehlender psychiatrischer Versorgung", sagte Bezirks- und Kreisrat Reinhard Eichiner (CSU) bei seinem Antrittsbesuch im Eichstätter Rathaus. Dies wird sich allerdings ändern. Eine der ersten Amtshandlungen von Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) war die Unterzeichnung und Inkraftsetzung des hierfür geänderten Bebauungsplans "Kreiskrankenhaus". Auch Grienberger begrüßte das erweiterte Versorgungsangebot am Standort Eichstätt.

 

"Durch einen dreigeschossigen Anbau im südwestlichen Bereich der Klinik soll eine Tagesklinik mit 20 Plätzen und eine Ambulanz entstehen, wobei der Zugang über den Haupteingang der Klinik erfolgt. Der Baubeginn ist in der ersten Jahreshälfte 2021 geplant, und die Bauzeit soll ein bis zwei Jahre dauern. Aufträge für die weitere Planung sind erteilt beziehungsweise in Vorbereitung, die Kosten werden auf rund 5,2 Millionen Euro geschätzt", so Bezirksrat Reinhard Eichiner. Er, der sich seit langem für diese Tagesklinik einsetzt, erläuterte weiter, dass aufgrund der Zuständigkeit des Bezirks Oberbayern für die Versorgung der psychiatrischen Patienten in der Region 10 der Krankenhauszweckverband Ingolstadt, bestehend aus der Stadt Ingolstadt und dem Bezirk Oberbayern, diese Aufgabe hier in Eichstätt übernimmt.

Der Betrieb der Tagesklinik in Eichstätt soll durch das Zentrum für psychische Gesundheit des Klinikums Ingolstadt unter der Leitung von Professor Thomas Pollmächer erfolgen. Eichiner zufolge werde die psychiatrische Versorgung in der Tagesklinik beziehungsweise Ambulanz die Fachabteilungen in der Klinik Eichstätt gut ergänzen. Es gebe eine Schnittmenge zwischen den internistischen und geriatrischen sowie den psychiatrischen Patienten. Die Patientenversorgung im Landkreis werde ortsnah deutlich gestärkt, so Eichiner.

Die vorgesehene sogenannte Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) ist ein multiprofessionelles ambulantes Behandlungsangebot psychiatrischer Fachkrankenhäuser und psychiatrischer Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern. Versorgt werden Betroffene, die wegen der Art, Schwere oder Dauer ihrer psychischen Erkrankung ein besonders umfassendes Therapieangebot benötigen, aber dennoch in ihrem sozialen Umfeld und ihrem gewohnten Tagesablauf verbleiben können. Ein wichtiges Ziel dieses ambulanten Angebots ist es, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden oder zu verkürzen. In PIA wie in Tageskliniken arbeiten multiprofessionelle Teams, unter anderem aus Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologen, Sozialpädagogen sowie Fachkrankenpfleger für Psychiatrie zusammen.

"Da die Patienten in eine Tagesklinik an jedem Wochentag und in eine Institutsambulanz oft mehrmals in der Woche kommen, ist die Wohnortnähe entscheidend. Für die Bewohner des Landkreises Eichstätt bietet deshalb die geplante Einrichtung den großen Vorteil der im Vergleich zu Ingolstadt deutlich besseren Erreichbarkeit und gleichzeitig die unkomplizierte Möglichkeit, wenn nötig, alle spezialisierten Angebote, beispielsweise Psychosomatik oder Schlaflabor, in einfacher Weise in Anspruch zu nehmen", erläuterte Reinhard Eichiner.

spf