Pörnbach
Bauarbeiten schreiten voran

B-13-Vollsperrung in Pörnbach dauert länger Planung für Radweg nach Pfaffenhofen geht weiter

19.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Der neue Radweg zwischen Pörnbach und Raitbach sieht schon gut aus. Langfristig soll er bis nach Angkofen weitergehen und dort an den bestehenden Radweg nach Pfaffenhofen anschließen.

Pörnbach (SZ) Rund zwei Wochen länger dauern die Straßenbauarbeiten in Pörnbach, weil die B 13 noch umfangreicher saniert wird als gedacht. Insgesamt kosten die Maßnahmen 1,5 Millionen Euro. Bisher lief alles nach Plan, so Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt.

Seit Anfang Mai stellen die Bauarbeiten Anlieger und Pendler in Pörnbach vor Herausforderungen. Nun ist der nördliche Teil beim geplanten Gewerbegebiet fertig. Die Straße von der B 300 kommend durch Pörnbach über die PAF 33 Richtung Puch und Langenbruck zur Autobahn und umgekehrt wird bereits wieder fleißig befahren. "Wir haben den Termin gehalten und auch die 360 000 Euro Kosten", freut sich Baurat Schönbrodt. Der Abschnitt hat nun nicht nur eine Abbiegespur in Richtung des neuen Gewerbegebiets, die verbreiterte Fahrbahn ist jetzt auch widerstandsfähiger als vorher, damit sie mehr Lkw-Verkehr aushält. Dafür frästen die Arbeiter zunächst die Deckschicht ab, danach brachten sie eine zusätzliche Asphaltbinderschicht an. "Die ist etwas feinkörniger", erklärt Schönbrodt.

Von und nach Pfaffenhofen allerdings gibt es zunächst bis Ende Juli kein Durchkommen mehr. Für Berufspendler und andere Reisende gilt eine Vollsperre, Anlieger oder Besucher der Geschäfte können jedoch eingeschränkt weiterhin die Baustelle passieren. Die Arbeiten dauern allerdings voraussichtlich zwei Wochen länger, weil zusätzliches Geld fließt. "Beim Bund gibt es gerade einen Investitionshochlauf", erklärt Schönbrodt. Der Bund wolle mehr Geld in Autobahnen und Bundesstraßen stecken, da profitiere man gern. Deshalb wird ab der Abzweigung nach Raitbach die B 13 noch 1,8 zusätzliche Kilometer erneuert. "Wir wissen aber noch nicht, ob die Arbeiten Ende Juli nahtlos weitergehen", so Schönbrodt. Denn die Firmen, die das für den Asphalt benötigte Mischgut herstellen, seien gut ausgelastet. Wahrscheinlicher sei deshalb, dass erst Mitte bis Ende August der letzte Abschnitt angegangen wird und die B 13 ab Ende Juli vorübergehend zwei Wochen freigegeben wird.

Das hilft den betroffenen Geschäften allerdings wenig. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert", sagt Anlieger Christian Bogenrieder. Seine Metzgerei hat normalerweise dank des Durchgangsverkehrs viele Kunden. Jetzt hat büßt er seit rund drei Wochen 30 bis 40 Prozent Umsatz ein und öffnet an drei Tagen pro Woche nur noch bis 13 Uhr. Von Mittwoch an wird dann bis Ende der Woche laut Baurat Schönbrodt in dem Bauabschnitt asphaltiert. Dann kommen auch Anlieger nicht mehr durch. "Ob wir da überhaupt aufmachen, weiß ich noch nicht", so Bogenrieder. Trotzdem bleibt er gelassen. Denn natürlich weiß der Geschäftsführer, dass am Ende vor allem viele Pörnbacher von den Arbeiten profitieren. Denn neben der Fahrbahnverstärkung, und dem Radweg nach Raitbach entstehen außerorts gerade eine Abbiegespur nach Raitbach sowie eine Verkehrsinsel für Fußgänger, die dann die Bundesstraße künftig sicher überqueren können. Außerdem werden zwei Busbuchten gebaut. "Dass Kinder bisher an der Bundesstraße aus- und einsteigen mussten, ist ein kleiner Wahnsinn", sagt Pörnbachs Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW). "Jetzt können sie gelassen aussteigen." Alle Maßnahmen seien "eine Bereicherung für Pörnbach".

Viele Autofahrer dürften die Verkehrsbehinderung momentan aber eher als nervenaufreibend empfinden. Und suchen daher teilweise ihre eigenen Lösungen. Ein Motorradfahrer mogelte sich gestern beispielsweise parallel zur B 13 über den neuen Fahrradweg und nahm sogar noch eine Böschung in Kauf, um hinter der Baustelle wieder auf die Straße zu gelangen. Auch manche Pendler ignorieren die Vollsperre regelmäßig und fahren einfach durch die Baustelle. Für Schönbrodt ist das inakzeptabel: "Das verzögert die Arbeiten." Je mehr Menschen durchfahren, desto länger dauere die Sperre. Für alle.