Riedenburg
Bauarbeiten ärgern Urlauber

31.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:44 Uhr

Keine leichte Aufgabe für Radler: Der Zustand des Weges unweit der Riedenburger Kläranlage lässt laut einigen Urlaubern aktuell stark zu wünschen übrig. Der Grund für die schlechte Oberfläche sind die Arbeiten des Wasserschifffahrtsamtes, das neben dem Weg Leerrohre verlegt. - Foto: Janda

Riedenburg (sja) Der Ärger um die Radwege in Riedenburg nimmt kein Ende. Seit Monaten laufen in der Stadtverwaltung und der Tourist-Information Beschwerden über den Zustand der Passage am nördlichen Kanalufer auf.

Viel tun können die Verantwortlichen derzeit allerdings nicht. Denn der Grund für den schlechten Zustand, der vor allem Radtouristen erzürnt, sind Bauarbeiten. Und diese dauern ganz einfach noch an.

"Es sind noch einige Abschnitte zu machen", bestätigt Kai Bramhoff, der Leiter der Riedenburger Außenstelle des Wasserschifffahrtsamts. Dessen Mitarbeiter sind seit Monaten damit beschäftigt, entlang des behördlichen Betriebsweges Leerrohre für Glasfaserkabel einzubauen. Die moderne Technik soll die Steuerung der Kanalschleusen vereinfachen.

Nachdem der Bautrupp Anfang Juli ein erstes Mal Riedenburg passiert hatte, laufen derzeit an einigen Stellen weitere Arbeiten. Betroffen seien vor allem "die Bereiche, an denen wir noch bohren müssen", erklärt Bramhoff im Gespräch mit dem DONAUKURIER. Denn für die Arbeiter sei es nicht überall möglich gewesen, die Leitungen problemlos einzubauen. Für diese Bereiche werde nun das so genannte Spülbohrverfahren angewendet.

Die Spuren, die die teils schweren Maschinen dabei im Kiesweg hinterlassen, sind vor allem Urlaubern ein Dorn im Auge. "In letzter Zeit gibt es vermehrt Beschwerden", berichtet Annelies Pfeiffer, die mit ihren Kolleginnen von der Riedenburger Tourist-Information häufig den vollen Zorn der Radfahrer abbekommt. Das Problem der Radtouristen: Sobald sie in den weichen Kies geraten, sinken ihre Fahrräder ein; das Vorwärtskommen wird zum Kraftakt.

"Die Leute wissen ja nichts von den Arbeiten", meint Pfeiffer und moniert, dass diese in einem Tourismusort "mitten in der Hauptsaison" stattfinden. Rund ein Dutzend persönliche und schriftliche Beschwerden von Urlaubern seien mittlerweile bei ihr eingegangen. "Und die beantworten wir natürlich alle", erklärt sie.

Auch die Riedenburger Stadtverwaltung beschäftigt sich inzwischen mit dem Problem der schlechten Radwege. Bauamtsleiter Walter Schattat ist das betroffene Teilstück bereits abgefahren. Seine Beobachtung: "Der Kies ist dort etwas gröber." Radler können seiner Meinung nach zwar noch fahren – "aber nicht mehr so toll wie vorher".

Das schlimmste Wegstück hat Schattat zwischen der Riedenburger Kläranlage und der Marktgemeinde Essing ausgemacht – also genau dort, wo es ohnehin seit einigen Wochen eine Umleitung gibt. "Wir haben jede Menge Schilder aufgestellt", sagt der Stadtingenieur. So lange die Arbeiten nicht vollständig abgeschlossen sind, soll diese Umleitung auch bestehen bleiben.

Schattat vermutet zudem, dass das feuchte Wetter der vergangenen Tage am schlechten Zustand des Weges nicht ganz unschuldig ist. "Ich denke, wenn alles abgetrocknet ist, dann wird das wieder etwas besser", sagt der Bauamtsleiter. Er will in den kommenden Tagen Gespräche führen, um eine Lösung zu finden.

Für Kai Bramhoff vom Wasserschifffahrtsamt steht unterdessen fest, "dass wir wahrscheinlich noch einmal nacharbeiten müssen". Er will sich den Weg nun genauer ansehen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Deutlichere Worte findet er angesichts der Beschwerden über den Zustand des Weges. "Das ist ein Betriebsweg der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung", betont er. "Für uns ist der Weg gut." Dass die Route nicht aussieht wie ein Radweg "muss jedem klar sein."