Ingolstadt
Basta!

24.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:25 Uhr

Ingolstadt (sic) Es reicht. Alles ist gesagt. Der Worte seien wirklich genug gewechselt – das stellte der Kulturausschuss gestern einhellig fest; eine überaus bemerkenswerte Entscheidung für diese mit Debattierfreude reich gesegnete Runde. Fortan gilt: Alle Kraft der Zukunft des Museums für Konkrete Kunst und Design in der Gießereihalle! Mitsamt einem repräsentativen Anbau. Damit unterstützt der Kulturausschuss das Votum des Stadtentwicklungsausschusses vom Montag.

"Wir können es uns nicht leisten, das Projekt in Frage zu stellen", betonte Eva-Maria Atzerodt (CSU). "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass der Neubau der Idee des Museums gerecht wird, dass er ein Zeichen setzt und nicht zwischen Nachbargebäuden verschwindet."

Dem schlossen sich alle Redner an. "Die Gießereihalle ist nicht die zweitbeste Lösung", betonte Bürgermeister Albert Wittmann, "sondern die beste." Sollte sich das Projekt noch mal verzögern, "kann es passieren, dass wir in das nächste Finanzloch reinfallen – und dann wird es wieder nix!" Im Übrigen gehe es nicht allein um das Gebäude, sondern ebenso um die Design-Sammlung, die es dringend zu präsentieren gelte.

Nicht zu vergessen: die Konkrete Kunst und deren schwierige Vermittlung in der Bevölkerung. "Da braucht das Museum die Unterstützung der Verwaltung und des Stadtrats", forderte Gudrun Rihl (SPD), zumal die zähe Diskussion "bereits einen Schatten auf das Projekt geworfen hat". Barbara Leininger (Grüne) sieht das genau so: "Die Konkrete Kunst muss raus aus der Nische! Aber die Aufgabe, Lust aufs Museum zu wecken, steht noch im Raum."

Gerd Werding (Freie Wähler) hat lange eine andere Verwendung für die Halle favorisiert: "Sie wäre ein ideales Kommunikationszentrum für die Hochschule." Aber das sei jetzt passé. Er unterstützt das neue Projekt. Die Industriearchitektur hält er für hochinteressant, weil sie zu vielen Design-Klassikern passe.

Die Halle, in der einst Kanonen gegossen wurden, hat eine Grundfläche von 1800 Quadratmetern. Mit einer Galerie lässt sich die Ausstellungsfläche laut Machbarkeitsstudie auf 2200 bis 2400 Quadratmeter erweitern. Die heutige Heimat des Kunstmuseums an der Tränktorstraße misst 800 Quadratmeter.

Doch nur um die Fläche gehe es gar nicht – auch das stellten die Stadträte einmütig fest. Wichtig sei es, "die Ausstellungen flexibel zu handhaben" und regelmäßig Neues zu bieten, damit das Haus interessant bleibe. "Ein Museum ist nie abgeschlossen!", betonte Gabriel Engert. "Denn sonst ist es tot."