Riedenburg
Barrierefreiheit muss warten

25.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:47 Uhr

Im Riedenburger Rathaus bleibt vorerst alles beim Alten. Einen barrierefreien Zugang in Form eines Aufzugs soll es in dem Gebäude erst im Zuge einer Erweiterung geben. Wann das der Fall sein wird, ist derzeit noch völlig offen. - Foto: Janda

Riedenburg (sja) Das barrierefreie Rathaus kann kommen. Der Riedenburger Stadtrat hat sich jetzt darauf geeinigt, das Gebäude am St.-Anna-Platz im Zuge der nächsten Erweiterung mit einem Lift aufzurüsten. Wann der zusätzliche Raum im Rathaus nötig ist, steht derzeit noch in den Sternen.

Mit der Entscheidung stimmte der Stadtrat zwar einem Antrag der CSU-Fraktion vom Januar zu, die damals gefordert hatte, das Erdgeschoss des Gebäudes barrierefrei zu gestalten. Dass sich im Rathaus schon bald etwas ändert, etwa in Form eines Treppenlifters, scheint damit allerdings vom Tisch.
 

Eine solche Anlage an den vier Stufen im Eingangsbereich hätte laut Auskunft der städtischen Verwaltung rund 11 000 Euro netto verschlungen und außerdem den Umbau von Heizung und Tür nötig gemacht. Eine andere Variante, eine Rampe am nördlichen Gebäude-Ende, hätte die Stadt mehrere Parkplätze sowie den Kopier- und Abstellraum gekostet, durch den ein behindertengerechter Zugang verlaufen müsste.

Der dritte Lösungsansatz, ein Aufzug, den das Gremium auch bevorzugte, kostet laut Schneider mindestens 30 000 Euro. Ein vergleichbares Projekt in Neustadt habe sogar mehr als 100 000 Euro verschlungen, berichtete der Rathauschef, der keinen Hehl daraus machte, dass er die aktuelle Situation mit einem Arbeitsplatz im barrierefreien Sitzungssaal für "voll geeignet" hält.

Dieser Ansicht stimmte der Großteil der Stadträte zwar zu. Für zukunftsfähig hielten sie den Status quo allerdings nicht. "Das ist sicher keine Luxusausstattung, aber derzeit brauchbar und finanzierbar", stellte Karl Freihart (CWG) fest. "Ausreichend – und nicht mehr", nannte CSU-Fraktionschef Wolfgang Langer den Arbeitsplatz und forderte, mit einer Erweiterung des Gebäudes auch das Obergeschoss barrierefrei zu gestalten. Und Axel Uttlinger (BGR) vertrat die Ansicht, dass der Ist-Zustand nicht mehr als eine Notlösung darstellt.