Schrobenhausen
Barocktage können weitergehen

Kommunalpolitiker drängen auf pünktliche Vorlage der Endabrechnungen in der Stadtkämmerei

16.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:01 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Eigentlich möchten die Schrobenhausener Stadträte die Barocktage gerne weiter beibehalten.

Doch mit den Formalitäten sind sie nicht ganz einverstanden, wie sich in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses zeigte. Den Zuschuss in Höhe von 40000 Euro für das kommende Jahr bewilligten sie dennoch - bei einer Gegenstimme.

"Wir wissen eigentlich gar nichts", erhob Georg Berger (proSob) seine Stimme im Lehrsaal des Schrobenhausener Feuerwehrhauses. Damit monierte Berger, dass es für eine Entscheidung über einen weiteren Zuschuss aus der Stadtkasse an klaren Angaben aus den Vorjahren fehle. Konkrete Angaben über die Einnahmen, die Ausgaben und die Besucherzahlen hatte sich Berger gewünscht. Da diese aber auch in der Sitzung nicht vorgelegt werden konnten, kündigte er an: "Ich werde dem nicht zustimmen. "

Stadtkämmerer Manfred Haiplik erklärte den Ausschussmitgliedern, dass ihm mittlerweile die Abrechnungen der Schrobenhausener Barocktage aus den Jahren 2016 bis 2018 vorlägen. Vor allem bei den Abrechnungen aus 2017 habe er noch eine Menge offene Fragen, um deren Antwort er die städtische Kulturamtschefin Claudia Freitag-Mair gebeten habe. Wie die bisherige Sichtung und Prüfung der Jahresrechnungen ausgehen werde, wollte Haiplik nicht so recht beantworten. Er ließ in seiner zurückhaltenden Art durchaus einiges erahnen: Es werde wohl damit zu rechnen sein, dass für die vergangenen Jahre möglicherweise noch Geld nachzuschießen sein könnte. Auf Nachfragen sagte er: "Wenn die Prüfung abgeschlossen ist, bekommt Frau Freitag-Mair einen Bericht von mir. " Und als Gerhard Winter (CSU) insistierte, ob das noch auszugleichende Defizit so hoch sei, dass es für die Ausschussmitglieder verträglich sei, antwortete Haiplik knapp: "Davon gehe ich derzeit aus. "

So ganz einverstanden waren die Mitglieder des Finanzausschusses nicht damit, dass sie schon im Oktober über die Zuschüsse für das Folgejahr beschließen sollten, aber die Abrechnungen der Vorjahre noch nicht vorlägen. Rudi Koppold (FW) meinte - ähnlich wie Berger -, dass der neue Zuschuss erst beschlossen werden könnte, wenn die Abrechnung für das Vorjahr geprüft sei. Darüber hinaus solle darauf Wert gelegt werden, dass das Defizit der Barocktage auf lange Sicht sinke. Dem konnte sich Winter nur noch anschließen. Gleichzeitig appellierte der Christsoziale an die übrigen Ausschussmitglieder, ein Zeichen für die Barocktage zu setzen und den Zuschuss in Höhe von 40000 Euro für 2020 zu genehmigen.

Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) gab zu bedenken, dass heuer das letzte Konzert der Barocktage erst zum Jahresende stattfinden werde. Da könne doch jetzt noch keine Endabrechnung vorliegen. Und der ausrichtende Verein "Freunde der Barockmusik Schrobenhausen" brauche eine gewisse Planungssicherheit für die Veranstaltung.

Gerhard Winter versuchte es mit einem Kompromissvorschlag: Der Ausschuss bewillige das Geld für das kommende Jahr. Aber nur unter einer Bedingung: Das Geld könne erst ausgezahlt werden, wenn die Abrechnung des Vorjahres der Stadtkämmerei vorliege. Darauf einigten sich die Ausschussmitglieder. Lediglich Georg Berger blieb bei seinem bereits angekündigten Nein.

Jürgen Spindler