Marburg
Bankrotterklärung in Marburg

Ingolstadt Dukes kassieren in der Football-Bundesliga mit 24:30 schon ihre fünfte Niederlage

25.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:34 Uhr
Es läuft nicht rund bei den Ingolstadt Dukes. Das 24:30 bei den Marburg Mercenaries war bereits die fünfte Niederlage im achten Saisonspiel. Zwei Wochen vor der Partie bei den Munich Cowboys stehen die Ingolstädter nun bereits unter Druck. −Foto: Foto: Roth/Flixpix

Marburg (DK) Das war gar nichts! Mit 24:30 (0:9, 10:14, 7:7, 7:0) haben die Ingolstadt Dukes bei den Marburg Mercenaries am vergangenen Sonntag ihre fünfte Niederlage im achten Spiel kassiert und verlieren damit die Play-offs in der 1. Football-Bundesliga immer weiter aus den Augen.

Hatte in der Vorwoche die zweite Halbzeit gegen Frankfurt noch Hoffnungen genährt, dass das Team endlich zu alten Tugenden wie Einsatzwille und Kampfkraft zurückgefunden hat, so ließ die Mannschaft das Trainerteam in Marburg erneut ratlos zurück. In einer pomadigen ersten Halbzeit hielt der Schlendrian wieder Einzug, den die Verantwortlichen nach dem holprigen Saisonstart endgültig überwunden geglaubt hatten.

Und so war auch Headcoach Eugen Haaf sprachlos wie selten. "Wir haben jetzt schon alles probiert, aber es fruchtet einfach nichts. So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende", sagte er. "Wenn man die mangelnde Trainingsbeteiligung sieht, braucht man sich über die Resultate aber auch nicht zu wundern", ergänzte Haaf.

Die Dukes also nur eine Wohlfühloase für einige Spieler? Das sieht auch Offense-Koordinator Sammy Farghali ähnlich: "Bei einigen fehlt einfach die Bereitschaft, wirklich alles zu geben. Ich kann damit leben, wenn einmal etwas nicht funktioniert, aber man muss sehen, dass die Spieler was wollen. Und das fehlt bei uns über weite Strecken." Und dann wird er durchaus auch selbstkritisch: "Vielleicht sind wir Trainer mit den Spielern bisher zu handzahm umgegangen. Die Spieler brauchen offenbar ein härteres Training. Es wurde genug über alles geredet, jetzt wird es Zeit, dass etwas passiert."

Nun, am Sonntagnachmittag passierte lange Zeit überhaupt nichts. Die drei besten Marburger - Andrecus Lindley, Philip Lanieri und der überragende Quarterback Silas Nacita - spielten mit den Dukes Katz und Maus und sorgten schon frühzeitig für eine beruhigende 23:0-Führung. Schon der erste Spielzug der Gastgeber führte zum Erfolg, als Hendrik Schwarz in der Endzone unbedrängt ein Zuspiel von Nacita herunterholen konnte. Der vielseitig einsetzbare US-Amerikaner hatte überraschend wieder die Position des Spielmachers übernommen, nachdem der neue Quarterback Robert Webber aus unbekannten Gründen nicht im Aufgebot stand.

Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn der ansonsten so zuverlässige Lorenz Regler beim nächsten Angriff den Ball bis in die Endzone getragen hätte, nachdem er seinen Bewachern mit einem couragierten Lauf über das halbe Feld schon davongelaufen war, doch kurz vor der Endzone ließ er sich den Ball noch aus den Armen schlagen. Danach kam von den Dukes nichts mehr, die Gastgeber erhöhten kurz vor Ende des Viertels durch ein Fieldgoal von Kristof Szakacs noch auf 9:0.

Das war aber noch längst nicht alles. Erneut durch Hendrik Schwarz und Fabian Kirchniawy zogen die Marburger auf 23:0 davon. Als die Dukes wenig später dank eines tollen Laufs von Anthony Mella bis zur Vier-Yard-Linie vorstießen, zeigte sich einmal mehr eine große Schwäche in dieser Spielzeit: Auch aus dieser kurzen Entfernung brachten sie den Ball mit vier Versuchen nicht in die Endzone. So mussten die TV-Footballer wenigstens mit einem Fieldgoal zufrieden sein, für das der gegen Frankfurt reaktivierte Markus Gmeiner sorgte. Als Mella kurz vor der Halbzeitpause auf 10:23 verkürzte, kam wieder Hoffnung auf, zumal die Dukes nach dem Wechsel auch das Angriffsrecht hatten.

Als dann erneut Mella auf 17:23 verkürzte, schien die Wende tatsächlich noch möglich, doch der dritte Touchdown von Schwarz wenig später war dann spielentscheidend. Zwar brachte Ruben de Ruyter die Herzöge fünf Minuten vor Schluss noch einmal auf 24:30 heran, doch für den zum Sieg fehlenden letzten Touchdown reichte die Zeit nicht letztlich mehr. "Die zwei Punkte wären im Kampf um die Play-off-Plätze enorm wichtig gewesen", sagte Defense-Koordinator Maximilian Macek, während Haaf schon vor der nächsten Partie in zwei Wochen in München warnt: "Wenn wir da auch verlieren, sind wir mitten im Abstiegskampf."

Elmer Ihm