Ingolstadt
Bankgenossen zufrieden mit Start ins Geschäftsjahr

VR-Bank Bayern Mitte trotzt schwierigen Rahmenbedingungen Negativzinsen für Kunden noch kein Thema

28.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Ingolstadt (DK) Kosten sparen und neue Ertragsquellen erschließen - darum bemüht sich derzeit mehr denn je die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte.

Denn "die vor uns liegenden Jahre werden sicherlich sehr herausfordernd", sagte Vorstandsmitglied Franz Mirbeth gestern in Ingolstadt beim Blick auf die ersten fünf Monate 2016. Die Gründe liegen auf der Hand: Niedrigzinsen und Regulierungskosten drücken immer heftiger die Erträge der Finanzbranche.

So rechnen die regionalen Bankgenossen trotz des laut Mirbeth "sehr zufriedenstellenden" Starts ins neue Geschäftsjahr mit einem 2016 insgesamt rückläufigen Betriebsergebnis. In den ersten fünf Monaten steigerte die VR-Bank Bayern Mitte immerhin die Bilanzsumme um 2,3 Prozent auf rund 2,44 Milliarden Euro. Eher verhalten legten das Einlagengeschäft um 0,6 Prozent auf etwa 1,83 Milliarden Euro und das Kreditgeschäft um 1,14 Prozent auf rund 1,54 Milliarden Euro zu. Gleichwohl rechnet Vorstandschef Richard Riedmaier damit, dass die Bank 2016 insgesamt besser als im Vorjahr abschließen wird.

"Nur noch eine Frage der Zeit" sei es aber, so Riedmaier, bis die Kunden mit Negativzinsen belastet würden. Das zum 1. August entstehende Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken wird jedenfalls den Negativzins für bei der EZB geparktes Geld zum Großteil an seine Mitglieder weiterreichen. "Wir quersubventionieren das zurzeit noch auf Kosten des Ertrags", sagte Riedmaier dazu. "Aber das hat auch Grenzen."

Also wird weiter gespart: Filialschließungen stehen zwar derzeit nicht an, doch wird nun das bislang in einer eigenen GmbH geführte Immobilien- und Versicherungsgeschäft auf die Bank verschmolzen. Gleichá †zeitig investiert das Institut laut Vorstand Wolfgang Gebhard kräftig in die Digitalisierung. Ferner erschließt die Bank mit direkten Beteiligungen in Höhe von 700 Millionen Euro in Unternehmen und Projekte aus Bereichen wie Energie, Wohnen, Infrastruktur oder Dienstleistungen neue Ertragsquellen.