Neustadt
Bankenhochzeit ist beschlossene Sache

Raiffeisenbanken Bad Gögging und Bad Abbach bereiten Fusion vor Filialnetz soll weiter verkleinert werden

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Blicken in eine neue Zukunft: die Vorstände (von links) Christoph Schweiger (Bad Abbach), Karl Prohaska (Bad Gögging), Albert Lorenz (Bad Abbach) und Johann Glas (Bad Gögging). - Foto: Scholtz

Neustadt/Bad Abbach (gsz) Seit Januar ist es in den Chefetagen der Raiffeisenbanken Bad Abbach und Bad Gögging beschlossene Sache: Die beiden Geldinstitute schließen sich zusammen. Derzeit starten die Vorbereitungen für die künftige Ehe, im Juli 2018 soll Hochzeit sein.

Das gaben die Vorstände gestern bei einer Pressekonferenz bekannt.

Beiden Partnern geht es bestens. Der Trend der Kunden, ihre Bankgeschäfte auf digitalem Weg zu erledigen, das niedrige Zinsniveau sowie die steigenden Anforderungen durch die Bankaufsicht - all dies zwinge die Banken zu diesem Schritt, betonte Albert Lorenz, der Vorsitzende der Raiba Bad Abbach. "Herausforderungen, vor denen wir trotz unseres wirtschaftlichen Erfolgs nicht die Augen verschließen dürfen", sagte er. Sowohl Bad Abbach als auch Bad Gögging bringen eine stattliche Mitgift in die Ehe. So beträgt die Bilanzsumme der Hauptgeschäftsstelle in Bad Abbach 630 Millionen Euro, die in Bad Gögging 500 Millionen Euro. Beide Häuser seien daher "sehr gut aufgestellt", ergänzte Karl Prohaska, der oberste Chef des Bad Gögginger Instituts.

Für die Kunden sehen er und seine Kollegen in den Führungsetagen da wie dort, "eine optimale Chance", da nun die Kräfte beider Hautgeschäftsstellen "gezielt gebündelt werden können". "Für die Kunden können wir nach dem Zusammenschluss wachsende Ansprüche in Richtung Fach- und Spezialwissen wesentlich besser erfüllen", versprach Prohaskas Kollege Johann Glas. Zudem sei man gemeinsam für den steigenden Ertrags- und Wettbewerbsdruck auf dem Bankenmarkt gewappnet, "dem wir künftig zukunftsorientiert begegnen können", so Christoph Schweiger, Vorstand in Bad Abbach. Sowohl für ihn und die Kollegen an der Spitze als auch für die insgesamt 220 Mitarbeiter (125 in Bad Abbach, 95 in Bad Gögging) ändert sich vorerst nichts. Prohaska: "Mit der geplanten Fusion werden keine Kündigungen einhergehen." Auch die Vorstände bleiben da wie dort erhalten. Denn der Hauptsitz verteilt sich vorerst auf die Häuser Bad Abbach und Bad Gögging.

Das Filialnetz von derzeit zwölf Geschäftsstellen im Raum Bad Abbach und 13 in und um Bad Gögging schrumpft bereits seit Jahren und wird weiter verkleinert, weil sich vor allem die kleinen Filialen nicht mehr lohnen. Albert Lorenz: "Der materielle und finanzielle Aufwand rechnet sich nicht mehr."

In den kommenden Monaten sollen die Vorrausetzungen für den Zusammenschluss geschaffen werden, im Frühjahr 2018 müssen dann die Mitglieder der Vertreterversammlungen ihren Segen geben, damit im Sommer die Ehe geschlossen und im Herbst vollzogen werden kann.

Die neue Raiffeisenbank, die noch nach einem Namen sucht, zählt dann 19 850 Mitglieder (11 850 in Bad Abbach, 8000 in Bad Gögging) und 53 600 Kunden (29 800 in Bad Abbach, 23 800 in Bad Gögging). Das gemeinsame Kreditvolumen beträgt 730 Millionen Euro, die Kundengelder 940 Millionen Euro, die Verbundeinlagen 490 Millionen Euro und die Verbundkredite 102 Millionen Euro. Im Landkreis gibt es neben der verschmolzenen Bank noch Raiffeisen-Hauptgeschäftsstellen in Aiglsbach mit einer Geschäftsstelle in Lindkirchen und die Raiba Riedenburg-Lobsing mit Filialen in Altmannstein, Pondorf, Sandersdorf, Lobsing, Oberdolling und Mindelstetten.