Allersberg
Bald Bewerbung für Bauplätze

Allersberger Bauausschuss billigt Pläne für "St. Wolfgang" und "Im Keinzel II"

06.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:45 Uhr
Vergrößerte Abstände zum Weg, zum Wald und zur Siedlung: Der Bauausschuss genehmigt geänderte Pläne für das neue Baugebiet "St. Wolfgang". −Foto: Kofer/Archiv

Allersberg - Die beiden neuen Wohnbaugebiete, "St. Wolfgang" und "Im Keinzel II" standen in der jüngsten Sitzung des Allersberger Bauausschusses auf der Tagesordnung. Leicht geänderte Pläne wurden dabei gebilligt und in das weitere Verfahren zur öffentlichen Auslegung und der Anhördung der Träger öffentlicher Belange geschickt. Auch eine Interessensbekundung für Bauplätze soll bald starten. Nicht ohne Diskussion passierten die Bauleitpläne den Ausschuss. Denn in beiden Fällen gab es auch noch alternative Meinungen.

Erst mal ging es um den Bebauungsplan Nr. 29 "Am St. Wolfgang", der sich künftig nördlich der Eppersdorfer Straße, im Osten an der vorhandenen Bebauung und westlich des Weges nach St. Wolfgang befinden wird und im Norden durch den Wald begrenzt wird. Im August und September hatte dafür die frühzeitige Beteiligung für die Bürger und auch die Träger öffentlicher Belange stattgefunden, deren Ergebnis im Marktgemeinderat im Oktober beraten wurde.

Der Abstand der Bauflächen zum Wald im Norden und zu dem Weg nach St. Wolfgang im Osten sei nochmals vergrößert worden, stellte Bauamtsleiter Gunther Pfahler die Planung nochmals vor. Rund 58 Bauplätze sind dort vorgesehen für eine Bebauung mit Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern. Von der Grundstücksfläche her gesehen seien dort die Bauplätze größer, nämlich in der Regel zwischen 800 und 1000 Quadratmeter. Der Trampelpfad am Waldrand solle weitgehend erhalten werden. Maximal zwei Vollgeschosse, in Teilbereichen auch drei, sollen dort entstehen und für die Dachabwässer sollen Versickerungs- oder Rückhaltemöglichkeiten auf den Grundstücken geschaffen werden.

Markus Fiegl (SPD) regte an, zwischen dem neuen und der vorhandenen Bebauung ortseinwärts noch zusätzlich einen Grünstreifen vorzusehen, um eine bessere Abtrennung der beiden Baugebiete zu erreichen und auch der Natur mehr Raum zu geben. Aber die Grundstückseigentümer pflanzen ohnehin viel Grün auf ihre Grundstücke, hielt ihm Bürgermeister Daniel Horndasch entgegen. Der gab auch zu bedenken, dass bei einem drei bis vier Meter breiten Streifen, wie ihn Fiegl gefordert hatte, für den Bauhof zur Pflege lediglich ein schmaler Zugang verbliebe und der Unterhalt auf der gesamten Länge erfolgen müsse. Bauamtsleiter Pfahler meinte, dass das Grün auf den Privatgrundstücken besser aufgehoben wäre.

Nachbarn wollen sich über den Zaun auch gemeinsam unterhalten, gab Josef Schlierf (CSU) zu bedenken, der von einer zusätzlichen Grünfläche zwischen zwei Baugebieten abriet. Bei der Abstimmung über das Ansinnen Fiegls erhielt dieser nur Unterstützung von Norbert Schöll (CSU), ansonsten stimmten die Ausschussmitglieder dagegen und billigten anschließend den vorgelegten Bebauungsplanentwurf.

Beim Bebauungsplan Nr. 30 für das Gebiet "Im Keinzel II", das sich unmittelbar westlich an die Lampersdorfer Straße anfügt und die bisher offenen Lage bis zum Gebiet "Im Keinzel I" als Baufläche ausweist wurde die Planung ebenfalls gebilligt. Sie sieht östlich der Ahornstraße knapp 40 Bauplätze vor für eine Bebauung mit Einfamilien-, Doppel- und ebenfalls Mehrfamilienhäuser. Die Zahl der Bauplätze für die Mehrfamilienhäuser sei vergrößert worden, zeigte Gunther Pfahler auf, der besonders auf die jetzt zusätzlich eingeplante Erschließung von der Lampersdorfer Straße her hinwies. Dort wird es deutlich kleinere Grundstücke geben als im Gebiet "Am St. Wolfgang" und mit der Bebauung sei man zusätzlich noch etwas vom vorhandenen Graben abgerückt. Eine Geothermie soll dort ausgeschlossen werden.

Aber ohne Diskussion ging auch dieser Entwurf der Bauleitplanung nicht durch das Gremium. Norbert Schöll (CSU) brachte noch einmal die Erhaltung einer Streuobstwiese im Süden der Bauflächen ins Gespräch und forderte, die am Grabenlauf eingeplante Grünfläche für einen Kinderspielplatz dorthin zu verlegen. Damit könnten auch diese Bäume geschützt werden. Er bedauerte, dass aus wirtschaftlichen Überlegungen immer die Natur zurückstecken müsse. Aber schon bei den vorgegangenen Beratungen habe der Planer darauf hingewiesen, dass der ökologische Wert des Baumbestandes nicht so hoch sei, um die Streuobstwiese oder die Bäume zu erhalten. Bei der anschließenden Abstimmung über Schölls Anliegen erhielt er nur von Markus Fiegl (CSU) Unterstützung und der Bebauungsplanentwurf wurde ebenso mit zwei Gegenstimmen gebilligt.

In Kürze, so kündigte es Bürgermeister Daniel Horndasch an, könnten sich Interessierte beim Markt melden, um sich noch formlos und unverbindlich für einen Bauplatz zu bewerben oder sich vormerken zu lassen. Der Markt könne damit auch einen entsprechenden Bedarf nachweisen.

HK

Reinhold Mücke