Altmannstein
Balanceakt auf dem Miniaturgrenzwall

Viele Besucher bei der Enthüllung von "Limes on Line" am Radwanderweg in Altmannstein

11.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

 

Altmannstein (bid) Zur Enthüllung des Kunstwerks „Limes on Line“ samt Festakt in Altmannstein sind am Donnerstagabend zahlreiche Gäste gekommen. Die Gemeinschaftsarbeit von Markus Wurmer und Herbert Karl macht den Limes in der Gemeinde sichtbar – und lässt sich auch mit den Füßen erkunden.

Die Römer haben oft über die rauen Germanen und das raue Klima geklagt. Beim Festakt am Donnerstagabend war es ebenfalls kühl und regnerisch. Die Ansprachen wurden deshalb im nahen Museumsstadel gehalten. Doch wenigstens bei der Enthüllung und dem anschließenden Segen regnete es nicht.

„Limes on Line“ ist das vierte Objekt, das im Rahmen des Leader-Kooperationsprojekts KUNSTamBANDamLimes realisiert worden ist. Herbert Karl, Markus Wurmer und die Vize-Bürgermeisterin Hannelore Eichenseher (CSU) enthüllten es im Beisein vieler Gäste. Pfarrvikar John Joseph stellte beim Segen eine Verbindung zur heutigen Zeit her, indem er betonte, dass Grenzen nicht immer trennen müssen.

Von der Bedeutung des Limes für die Region und die Gemeinde sprachen alle Redner des Abends. Der Limes hat vom Rhein bis zur Donau eine Länge von 550 Kilometern und verläuft auf einer Strecke von 51 Kilometern durch die Altmühl-Jura-Landkreise Eichstätt und Neumarkt. Durch das Gemeindegebiet von Altmannstein führen allein fast 18 Kilometer des Limes. Reste der Grenzbefestigung der Römer sind an mehreren Stellen noch vorhanden. Die Redner gingen außerdem auf den Kunstwettbewerb und die Wanderausstellung der ausgewählten Werke ein.

Die Altmühl-Jura-Vorsitzende Rita Böhm (CSU), zugleich Eichstätter Vize-Landrätin und Bürgermeisterin von Kinding, gratulierte der Gemeinde dafür, dass sie sich für „Limes on Line“ entschieden habe. Nach seiner Erhebung zum Unesco-Weltkulturerbe müsse der Limes ins rechte Licht gerückt werden, betonte sie. „Altmannstein hat ein gelungenes Werk und einen guten Standort.“

Die Leader-Managerin Irmgard Neu-Schmid vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lobte die gesamte Aktion als ein „tolles und gelungenes Kooperationsobjekt“. Beim Wettbewerb der Künstler seien innovative Ideen aus heimischen Materialien entstanden. „Es ist ein Vorzeigeobjekt zum Wohle der Region.“ Die Investitionen für das Gesamtprojekt KUNSTamBANDamLimes betragen, so Neu-Schmid, 271 315 Euro. Davon kommen 162 789 Euro aus dem Eler-Fonds. Für Altmannstein wurden 23 100 von 40 000 Euro bewilligt. Sie wünschte den Altmannsteinern „grenzenlose Freude“ an diesem Kunstwerk.

Beeindruckend war auch die musikalische Umrahmung. Neben der Schambachtaler Blaskapelle spielte der Klangkünstler und Multi-Instrumentalist Heinz Grobmeier. Die Musik hatte er eigens für diesen Anlass komponiert. Er spielte auch auf Instrumenten aus der Römerzeit und stellte damit eine hörbare Verbindung zu dieser Epoche her.

Am Gewerbemarkt-Sonntag werden die beiden Künstler von zirka 13 bis gegen 18 Uhr ihr Werk präsentieren. Passend zum Titel des Objekts wird es eine Vorführung von Balancekünstlern geben, die auf dem Platz eine Slackline spannen.