Bahnchef Grube zurückgetreten

30.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Berlin (dpa) Bahnchef Rüdiger Grube ist am Montag wegen eines Streits um seine geplante Vertragsverlängerung zurückgetreten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Aufsichtsratskreisen. Zuvor hatte „Spiegel Online“ darüber berichtet.

Grube habe dem Kontrollgremium vorgeworfen, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Ihm sei zuvor eine Vertragsverlängerung um drei Jahre bis Ende 2020 zugesichert worden, er habe im Gegenzug auf eine Gehaltserhöhung verzichtet, hieß es aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. In der Sitzung der Kontrolleure am Montag habe man ihm dann aber doch nur zwei weitere Jahre als Vorstandschef geben wollen.

Grube stand seit 2009 an der Spitze des Staatskonzerns mit rund 40 Milliarden Euro Umsatz.

Nach dem Rücktritt des Bahnchefs Rüdiger Grube übernimmt übergangsweise Finanzvorstand Richard Lutz die Führung des Konzerns. Das teilte der Aufsichtsrat am Montag mit. Grube hatte zuvor überraschend sein Amt wegen Differenzen über eine Vertragsverlängerung aufgegeben. Der Aufsichtsrat habe einstimmig Grubes Bitte entsprochen mit sofortiger Wirkung „seinen laufenden Vertrag durch eine Auflösungsvereinbarung zu beenden“, teilte die Bahn mit. Das Kontrollgremium wolle „zeitnah“ über eine Nachfolge entscheiden.

Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht würdigte Grubes Verdienste für den bundeseigenen Konzern. „Die Digitalisierung der DB ist ebenso mit seinem Namen verbunden wie das Qualitätsprogramm „Zukunft Bahn“.“