Berlin (DK) Auf ihrer neuen Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin hat die Deutsche Bahn in den ersten 100 Tagen knapp 1,2 Millionen Fahrgäste befördert. Das seien mehr als doppelt so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum zwischen beiden Städten, teilte der bundeseigene Konzern gestern in Berlin mit.
Das Sitzplatzangebot in den ICE wurde von 10 000 auf 20 000 täglich erhöht. Die Auslastung sei demnach "leicht gestiegen", auf gut 55 Prozent, sagte eine Bahnsprecherin. Der Linienverkehr auf der neuen Trasse begann am 10. Dezember und war am 20. März 100 Tage alt.
"Die Strecke ist holprig und nicht mit der Qualität gestartet, die wir unseren Kunden versprochen hatten", zeigte sich der Staatskonzern in einer Mitteilung selbstkritisch. Schon am Eröffnungswochenende und dann auch an den folgenden Tagen waren mehrere Züge wegen technischer Probleme liegen geblieben oder nur mit Verspätung an ihren Zielorten angekommen. "Das hat uns selbst am meisten geärgert", so die Bahn. Inzwischen übertreffe die Nachfrage auf der Strecke aber die eigenen Erwartungen.
Die ICE-Sprinter seien im Durchschnitt sogar zu 70 Prozent gefüllt. Diese Züge fahren derzeit gegen 6, 12 und 18 Uhr los und erreichen München beziehungsweise Berlin nach vier Stunden. Von Dezember an kommen mit dem neuen Fahrplan in beide Richtungen je zwei Sprinter hinzu: Sie starten morgens um 8 Uhr und nachmittags gegen 16 Uhr. Noch schneller sind Fahrgäste am Ziel, die die "schnellen Umsteigeverbindungen" nutzen. Davon gibt es derzeit zwar nur eine, ab Dezember aber vier. Trotz Umstiegs in Nürnberg ist man damit eine halbe Stunde eher in Berlin. Zudem können laut Bahn Reisende in Ingolstadt ab dem Jahresende täglich einmal um 10.30 Uhr direkt nach Berlin fahren. Die Pünktlichkeit auf der Strecke liegt laut Bahn über dem Bundesdurchschnitt.
