Sulzemoos
Bahn frei für Räuber Kneißl

100 Kilometer auf den Spuren des bekannten Räubers durch das Dachauer Land - Verbindungen auch nach Schrobenhausen

18.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:04 Uhr
Franz Hofner
  −Foto: Hofner, SZ-Archiv

Sulzemoos - "Bahn frei", hieß es in den ersten Frühlingstagen für den neuen Räuber-Kneißl-Weg im Dachauer Land.

 

Zwar musste wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen die für Ende April geplante Einweihungsfeier verschoben werden, doch für die Radtouristen ergab sich schon eine erste Möglichkeit, den Weg auf den Spuren des bekannten Räubers Mathias Kneißl (kleines Bild) aus dem Dachauer Land zu erkunden.

Der Räuber-Kneißl-Radweg ist über 100 Kilometer lang und setzt sich aus vier Streckenabschnitten zusammen. Er bietet neun offizielle Rastplätze, zum Teil mit Informationen rund um den Namensgeber. Der Weg präsentiert sich den Radfahrern aus der Region als eine neue Touristenattraktion.

Initiiert und umgesetzt hat den Radweg die Arbeitsgruppe Naherholung und Tourismus der Westallianz München, ein Zusammenschluss der Gemeinden Bergkirchen, Gröbenzell, Karlsfeld, Maisach, Odelzhausen, Pfaffenhofen/Glonn und Sulzemoos. Bereits vor einigen Jahren entwickelte die Arbeitsgruppe unter Leitung von Helmut Zech, dem Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenhofen/Glonn, die Idee eines in sich geschlossenen Themenwegs durch die Orte der Westallianz. Nun konnte er fertiggestellt werden.

 

Der Radweg zeigt Stationen aus dem Leben von Mathias Kneißl, der von 1875 bis 1902 im Dachauer Land gelebt hat und als "Kneißl Hias", "Räuber Kneißl" oder auch als "Schachermüller Hias" in die Lokalgeschichte einging. Zahlreiche Bücher, Schriften, Filme und Theaterstücke widmeten sich schon seinem Leben.

Den Organisatoren ist es wichtig, den umstrittenen Namensgeber keinesfalls zu glorifizieren. "Wir haben einen in unseren Augen sehr interessanten Themenweg geschaffen, der nicht nur landschaftlich überaus vielseitig ist und entlang vieler Attraktionen des Münchner Westens vorbeiführt", betont Zech. Vielmehr erfahre man an den Informationstafeln in den Gemeinden auch viel Wissenswertes rund um das Leben von Mathias Kneißl. Zudem lernt der Radler viel über die Sehenswürdigkeiten der Gemeinden. Tische und Bänke laden zum Verweilen ein. Es gibt Fahrradständer und Stelen, die der Künstler Helmut Fischer entworfen hat. In allen Gemeinden der Westallianz ist eine Radwegekarte zu den vier Streckenabschnitten erhältlich.

SZ

 

Franz Hofner