Roth
Bärte sind nach wie vor beliebt

Friseurinnung Mittelfranken stellt in der Kulturfabrik die Weichen für Herbst-Winter-Saison

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Die Farb-, Schnitt-, und Modekollektion für Herbst und Winter präsentiert die Friseurinnung Mittelfranken in der Kulturfabrik. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Die Friseurinnung Mittelfranken-Süd hat jetzt über die neuesten Schnitte und Trends der Herbst- und Wintermode 2017/18 informiert. Rund 200 überwiegend weibliche Gäste aus der Friseurbranche versammelten sich deshalb um den langen Catwalk in der Rother Kulturfabrik.

Unter der Leitung von Ugur Tokdemir von Hair Haus, das erneut die glamouröse und unterhaltsame Veranstaltung von Friseuren für Friseure gezeigt hat, präsentierten diverse Haarkünstler zu wummernden Bässen an professionellen Modellen eindrucksvoll, was die Friseurin oder der Friseur von heute wissen muss.

Der Topakteur des Abends war Marcus Becks, der fachliche Leiter der Ausbildungspraxis einer privaten Friseurschule in Duisburg, der sich zunächst einem "Long-Bob" im schokoladigen Ton mit etwas Mahagoni zuwendete, um anschließend an einem Model mit kurzem Pixie und langer Front fortzufahren.

Sehr unterhaltsam war auch die schlagfertige Moderation von Pino Severino, den der eine oder andere vielleicht noch aus den Castingshows "DSDS" oder "X-Factor" kennt. Er ist zwar kein Friseur, aber das hat den Sänger und Schauspieler nicht davon abgehalten, in Düsseldorf einen Damensalon aufzumachen, denn er liebe diese Branche und fühle sich in dem Ambiente von Friseursalons sehr wohl. Gesungen hat er an dem Abend trotzdem nicht, so sehr ihn die die Rother Friseurmeisterin und Co-Moderatorin Karin Wieners-Zwingel auch bat.

Aber nicht um die Sangeskunst drehte sich der Abend, sondern um die Farb-, Schnitt- und Modekollektion 2017/18, und da ist vor allem eines gefragt: Individualität. Egal ob Blond, Braun oder Rot, alles ist möglich, es hängt alles an der Persönlichkeit. "Klare Vorgaben waren gestern, Natürlichkeit ist wieder Trumpf", erklärt Wieners-Zwingel, laut der der Kunde von den Friseuren wieder "als Mensch im Ganzen" gesehen wird. Dabei sind beim Styling harte Kanten eher die Ausnahme, stattdessen dominieren weiche Farbverläufe, wenngleich es bei manchen jungen Frauen gerne auch knallige Farben sein dürfen. Bei den Männern wünscht sich die Mode derzeit eher langes und lockiges Haar, aber auf der Straße ist das zumindest bis jetzt noch unterrepräsentiert.

Ganz im Gegensatz zu Bärten, die sich bei den Herren der Schöpfung nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Deshalb stand im zweiten Teil des Abends auch das Styling des Mannes im Focus. Akteure waren Arben Lumi aus Weißenburg, der kürzlich beim "International Barber Award" im Oktober auf der "Haare" Messe in Nürnberg den fünften Platz belegt hat, und Alex Sipos aus Gunzenhausen, der eine bemerkenswerte Vita vorzuweisen hat, denn er war früher Kickboxer. Nachdem er seine Profikarriere zusammen mit den Boxhandschuhen an den Nagel gehängt hatte, eröffnete er einen Barbershop. Einen sehr Speziellen, denn in dieser "frauenfreien Zone" gibt es neben einem exzellenten Haar- und Bartschnitt alles, was das Herz des Mannes erfreut: Whiskey, Zigarren und sogar eine Playstation. "Schuld an meiner neuen Karriere als Barber ist mein ehemaliger Kickbox-Trainer, der Friseur war", sagt Sipos, während er auf der Bühne einen Bart stutzt. Dabei trägt er einen braunen Lederschurz. "Sieht fast so aus wie bei einem Metzger" findet Wieners-Zwingel schmunzelnd, und in der Tat ist die Erscheinung von Sipos auch dank dessen muskulöser Statur für einen Friseur ziemlich eindrucksvoll.

Egal ob für Männer oder Frauen, die Friseurinnung Mittelfranken versteht sich darauf, ihren Mitgliedern mit diesem jährlich stattfindenden Event auf unterhaltsame Weise zu vermitteln, wohin die Reise modetechnisch in den nächsten Monaten geht.