Freystadt
Badminton-Sensation in Freystadt

Überragende Leistungen von Fikri Hadmadi und Kristin Kuuba sichern 4:3-Heimsieg des TSV

01.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:31 Uhr
Stephan Pistorius
Neuzugang Kristin Kuuba (hinten) gewinnt ihr Einzel und holt auch im Doppel mit Annabella Jäger einen Punkt für Freystadt. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Nach dem guten Saisonstart mit drei Auswärtspunkten im hohen Norden bei Hamburg setzte Badminton-Bundesligist TSV Freystadt in seinem ersten Heimspiel seine Erfolgsserie fort und siegte in einer spannenden Partie gegen das favorisierte Team aus Wipperfeld mit 4:3. Mit fünf Punkten auf der Habenseite liegt der TSV jetzt auf dem fünften Tabellenplatz.

Beim TSV Freystadt freute man sich, dass trotz tollem Spätsommerwetter viele Fans den Weg nach Freystadt gefunden hatten. Wipperfeld war mit starker internationaler Besetzung angereist. Im Aufgebot standen drei Spieler, die zur erweiterten Weltspitze gehören. Auch Freystadt konnte mit einem starken Team einlaufen, auch wenn man auf Spielertrainer Oliver Roth und die englische Doppelspezialistin Jenny Moore verzichten musste. Spieler aus sieben Nationen sorgten für internationales Flair in der Freystädter Mehrzweckhalle.

Für die schnelle Führung der Gäste sorgten Marc Lamsfuß, deutscher Nationalspieler und Nummer 30 in der Welt im Herrendoppel und der finnische Nationalspieler Likka Heino mit einem glatten Dreisatz-Sieg gegen Johannes Pistorius und Florian Waffler. Es dauerte aber nicht lange und Freystadt konnte durch den Sieg im Damendoppel ausgleichen. Freystadts Neuzugang Kristin Kuuba aus Estland gewann mit Annabella Jäger gegen die Schwedin Jenny Nyström und die Polin Aneta Wojtkowska in vier Sätzen. Beeindruckend die Leistung von Annabella Jäger, die seit ihrem 13. Lebensjahr beim TSV spielt und am bayerischen Leistungszentrum in Nürnberg trainiert. Sie harmoniert mit Kristin Kuuba hervorragend und zeigte im Doppel wenig Respekt vor großen Namen. Immerhin stand sie mit drei Nationalspielerinnen aus drei Nationen gemeinsam auf dem Court. Mit ihrem Sieg, 8:11, 11:7, 11:9, 11:9, bleiben Jäger/Kuuba bei ihrem dritten gemeinsamen Auftritt weiterhin ungeschlagen.
Doch es kam noch besser: Max Flynn, der zweite TSV-Neuzugang aus England gewann an der Seite von Fikri Hadmadi das zweite Herrendoppel und Freystadt führte 2:1.

Dann folgte das mit Spannung erwartete Dameneinzel zwischen Kristin Kuuba, aktuell auf dem 82. Platz der Weltrangliste gegen die Taiwanesin Ya Lang Chang. Die Partie war hartumkämpft und unter dem Jubel der Freystädter Fans siegte Kuuba in drei Sätzen. Kuuba, 21 Jahre jung, kam von einem Mailänder Club nach Freystadt. Sie ist estnische Nationalspielerin. Mit ihrem sechsten Sieg im sechsten Spiel hat sie bereits jetzt alle Erwartungen übertroffen.

Ein schweres Spiel wartete dann auf Johannes Pistorius und Annabella Jäger im Mixed. Sie standen Marc Lamsfuß und Jenny Nyström gegenüber. Lamsfuß und Johannes Pistorius trainieren als Nationalspieler täglich zusammen. Lamsfuß ist einer der Olympiahoffnungen des deutschen Badmintonverbandes und rangierte Anfang des Monats auf dem 10. Platz der Weltrangliste. Jenny Nyström ist schwedische Mixedspezialistin und steht auf Weltranglistenplatz 69. Doch das Freystädter Mixed Pistorius/Jäger konnte gegen die Topfavoriten mithalten und überraschten mit einem Satzgewinn. Trotz Chancen auf den Entscheidungssatz unterlagen sie dann aber in vier Sätzen mit 11:9, 7:11, 8:11 und 8:11.

Jetzt ruhten die TSV-Hoffnungen auf Fikri Hadmadi. Der Badmintonprofi aus Indonesien spielt seine zweite Saison für die Oberpfälzer. In der letzten Saison unterlag er zweimal dem Finnen Likka Heino. Doch dieses Mal ließ er seinem völlig entnervten Gegner beim 11:9, 11:3, 11:2 keine Chance. Freystadt führte uneinholbar mit 4:2. Das abschließende Herreneinzel ging an Wipperfeld zum 4:3-Endstand.

Teamchef Stephan Pistorius: "Wir haben bei der Aufstellung alles richtig gemacht. Kristin ist ein Glücksgriff, Max konnte seinen ersten Sieg landen und Annabella hat sich zur Vorsaison gewaltig verbessert." Nach den ersten drei von achtzehn Begegnungen ist man im Freystädter Lager mit den Ergebnissen hoch zufrieden, zumal man sich schon ein kleines Polster im Kampf um den Klassenerhalt erspielt hat.

Bereits am kommenden Wochenende geht es weiter. Am Samstag, ab 16 Uhr, spielt Freystadt zuhause gegen Dortelweil aus Hessen und am Sonntag um 15 Uhr kommt der 1. BC Bonn mit dem deutschen Einzelmeister in die Mehrzweckhalle. Beide Begegnungen versprechen wieder Badminton auf Topniveau und die Oberpfälzer hoffen auf eine ähnliche Überraschung wie gegen Wipperfeld.

Stephan Pistorius