Geisenfeld
Badeweiher hier – Landschaftsseen dort

Bebauungsplan lenkt Kiesabbau in geordnete Bahnen und sieht klare Gliederung des Weihergebiets vor

28.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:07 Uhr

Geisenfeld (zur) In den 1980er Jahren hat das Umweltministerium ein umfangreiches Gutachten in Auftrag gegeben, das als Grundlage der Regionalplanung in der Region 10 auch eine Bestandsaufnahme des Feilenmoos-Gebietes umfasst.

Ziel dieser vom Münchner Büro Schaller in Angriff genommenen Untersuchung (meist als „Inselgutachten“ oder „Schaller-Gutachten“ bezeichnet) war es unter anderem, die intensive Nutzung des Feilenmooses als Naherholungsgebiet und Ressource für den Kiesabbau in geordnete Bahnen zu lenken.

Anlässlich der Vorstellung erster Ergebnisse des Gutachtens im Januar 1987 äußert sich Landrat Traugott Scherg mit den Worten, es sei schon „fünf Minuten nach zwölf für das Feilenmoos“. Viele der hier heimischen Tiere und Pflanzen stehen auf der roten Liste der bedrohten Arten.

Zu den Leitlinien des Gutachtens zählt denn auch der Erhalt der typischen Geländeformen der Niedermoorlandschaft ebenso wie der Ressourcenschutz und die Vernetzung der ökologischen Ausgleichsräume. Einerseits sollen zwar die Erholungsmöglichkeiten verbessert, zugleich soll aber verhindert werden, dass es zu einer „Ausweitung des wasser-bezogenen Erholungsgebietes“ kommt.

Auf der Grundlage des Schaller-Gutachtens treffen die Gemeinden Manching, Reichertshofen, Geisenfeld und Ernsgaden 1992 eine Zweckvereinbarung. Deren Ziel: die Entwicklung eines Bebauungsplanes für das Feilenmoos. Sieben Jahre später legt der beauftragte Landschaftsarchitekt Lothar Köppel seine Entwürfe – die etliche Sonderwünsche der Kommunen enthalten – vor.

Der Plan sieht eine klare Gliederung vor: Badeseen auf der Achse entlang der Staatsstraße von Geisenfeld nach Manching; in den rückwärtigen Bereichen Richtung Feilenforst extensive Nutzung mit dem Ziel ökologische Landschaftsseen zu erhalten und im Anschluss an die Ostgrenze auf lange Sicht gesehen ein Landkreisschutzgebiet. Wie Landrat Rudi Engelhard damals betonte, sei es von enormer Bedeutung, keine zusätzlichen Kiesabbauflächen mehr in die Pläne aufzunehmen.

Die Kosten für das Projekt zur Gestaltung des Feilenmooses wurden mit 1,7 Millionen Mark angesetzt – aufgeteilt auf die vier genannten Gemeinden. Das Gros entfiel auf die Einrichtung von Parkplätzen, knapp 250 000 Mark auf Pflanzungsmaßnahmen sowie 80 000 Mark auf Miete und Instandhaltung der Toilettenanlagen.