Absberg
Badewarnung im Kleinen Brombachsee

Gesundheitsamt weist Blaualgen nach – Diese können für Mensch und Tier giftig sein

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Ausflügler am Brombachsee im Jahr 2011. Seit Bilder von Blaualgen-Teppichen aus dem Fränkischen Seenland die Runde machen, hat die Region an Attraktivität eingebüßt, im vergangenen Jahr verzeichneten die Hotels, Gasthöfe und Pensionen in der Region nur noch 829 000 Übernachtungen 5,6 Prozent weniger als im Jahr 2009. −Foto: Karmann/dpa

Absberg (HK) Das Gesundheitsamt des Landkreises Weißenburg Gunzenhausen warnt seit dem 4. Juli vor dem Baden im kleinen Brombachsee, Seezentrum Absberg-Seespitz. Der Grund: Die Zahl an Blaualgen ist zu groß, das Wasser färbt sich grünlich trüb. Diese Alge kann für Menschen und Tiere giftig sein.

Die schädliche Wirkung kann sich laut Carl-Heinrich Hinterleitner, Leiter des Gesundheitsamtes Weißenburg Gunzenhausen, verschieden ausdrücken: Neben Hautreizungen oder Ausschlägen nach dem Baden würde es gefährlicher, wenn algenhaltiges Wasser geschluckt wird. Das kann zu Magen- und Darmreizungen oder im schlimmeren Fall zu Leberschäden führen. „Dafür müssten es aber größere Mengen sein“, erklärt Hinterleitner, „aber bei kleinen Kindern kann das schneller problematisch werden.“ Falls Menschen nach dem Baden Beschwerden hätten, sollten sie laut Gesundheitsamt nicht nur einen Arzt aufsuchen, sondern das auch an das Amt melden. Außerdem sollen Badegäste den Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren vermeiden. Auch Hunde und andere Tiere sind betroffen.

Blaualgen sind streng genommen keine Algen, erklärt Hinterleitner weiter, sondern Bakterien, sogenannte Cyanobakterien. Diese geben Giftstoffe ab, die für Mensch und Tier gefährlich werden können.

Das Gesundheitsamt hatte die hohe Belastung bei einer seiner wöchentlichen Kontrollen festgestellt. „Das sah man schon an der trüben Färbung des Wassers“, erklärt Hinterleitner. Eine Probe, die im Labor getestet wurde, bestätigte diesen Eindruck. Das Auftreten der Alge sei zwar in dieser Badesaison das erste Mal, doch in den vergangenen Jahren war der See schon mehrmals befallen.

Ob man im See badet, muss jeder individuell entscheiden, sagt Hinterleitner, „manche sind sensibler, manche weniger“. „Wenn wir festgestellt hätten, dass durch die Blaualgenkonzentration schwere Schäden entstehen würden, hätten wir ein Badeverbot verhängt.“ Nun wird das Gesundheitsamt weiter wöchentlich Proben nehmen. Wie lange die Warnung noch gilt, kann Hinterleitner nicht sagen: „Das hat in den vergangenen Jahren auch mal vier Wochen gedauert.“ Bis dahin warnen Schilder vor dem Baden im See.