Ingolstadt
Backsteinbau soll abgerissen werden

04.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:17 Uhr
Das alte Verwaltungsgebäude mit dem Uhrturm an der Rossmühlstraße soll abgerissen werden. Die langgezogenen Gießereihallen dahinter bleiben erhalten. −Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Schritt für Schritt geht es weiter auf dem Gießereigelände: In einem Rahmenplan werden jetzt wichtige Parameter für die Gestaltung beschrieben – darunter eine Absenkung der Rossmühlstraße und der Abriss des alten Verwaltungsgebäudes. Das schafft Raum für einen Platz vor der Fachhochschule.

In der Sitzung des Bezirksausschusses stellte Siegfried Dengler vom Stadtplanungsamt den Rahmenplan vor, der im März in den Stadtratsgremien präsentiert wird. Er zeigt unter anderem auch, wie die Freiräume gestaltet werden sollen – unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Fundamentreste, die wie Dallwigk und Gießereihallen unter Denkmalschutz stehen. "Das Glacis in dem Bereich soll erhalten und sogar noch erweitert werden", betonte Dengler.

Der Leiter des Stadtplanungsamts beschrieb, wo auf dem weitläufigen Areal neue Plätze und neue Sichtachsen entstehen. Opfern wollen die Planer den Verwaltungsbau aus Backstein, der nicht unter Denkmalschutz steht, denn von dort aus soll das Gelände erschlossen werden. "Unsere Idealvorstellung ist eine Platzverbindung zwischen Schloss und Gießereigelände", erklärte Dengler. "So entsteht ein großer Campus am Haupteingang zur FH als autofreie Zone, und auch die Audi-Akademie wird in die erste Reihe gerückt."

In dem Zusammenhang sei auch eine Absenkung der Rossmühlstraße um 60 bis 80 Zentimeter angedacht, so Dengler weiter. "Der Bereich lag früher viel tiefer und wurde in der Vergangenheit immer weiter aufgeschüttet", sagte der Stadtplaner. "So eine Absenkung kostet zwar viel Geld, aber dafür würden wir Fördermittel bekommen." Ideen, an der Stelle eine Brücke oder einen Tunnel für die Rossmühlstraße zu bauen, sind wohl nicht realisierbar.

Für das Kongresshotel wird die städtische Tochtergesellschaft IFG, die das Gießereigelände gekauft hat, einen Wettbewerb ausloben. Der Baukörper – so hoch wie das Gesims des Wasserturms – wird zur Schlosslände hin zurückversetzt, um freie Sicht zu schaffen. Auf Stufen geht es dort hinauf zu einer Donauterrasse. Den BZA-Vorsitzenden Thomas Deiser störte, dass im Rahmenplan noch immer die lange Ziegelmauer entlang der Schlosslände steht. Dengler erklärte, das sei Sache der Museumsplanung.

Ein weiteres Thema war die geplante Tiefgarage, die unter dem Gießereigelände entstehen soll. Die IFG will rund 800 Parkplätze errichten, für die FH sind bis zu 350 Stellplätze im Gespräch. Die Zufahrt soll an der Schlosslände sein, was auf Skepsis wegen möglicher Rückstaus beim Linksabbiegen stieß. "Nicht, dass wir dort die gleichen Probleme bekommen wie an der Saturn-Arena", warf ein Zuhörer ein.

Zu Vorsicht mahnte BZA-Mitglied Hans Bichlmaier, was den Abriss des alten Verwaltungsgebäudes aus Backstein anbelangt. "Ich tät’ mir das genau überlegen. Die Leut’ sind sensibel geworden seit dem Nordbahnhof." Ansonsten hieß das Gremium den Rahmenplan einstimmig gut.