Baby fast verhungert - Angeklagte Mutter räumt „Fehler“ ein

21.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:39 Uhr

Augsburg (dpa) Eine Mutter, die wegen versuchten Mordes an ihrem fast verhungerten Baby angeklagt ist, hat vor Gericht „Fehler“ eingeräumt.

Zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Augsburg gab die 29-Jährige am Dienstag an, den lebensbedrohlichen Zustand ihres Säuglings nicht bemerkt zu haben. „Ich habe nicht gedacht, dass es ihm so schlecht geht, sonst wäre ich doch zum Arzt gegangen.“ Sie sei zur Tatzeit aber stark depressiv gewesen und habe täglich Alkohol getrunken. „Ich weiß nicht, wie ich das nicht sehen konnte, wie es meinen Kindern geht. Meine Kinder sind alles für mich.“

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, drei ihrer fünf Kinder „aufgrund eigensüchtiger Beweggründe“ körperlich und geistig vernachlässigt zu haben. Im Mai 2015 war das jüngste Kind der Frau, ein acht Monate alter Junge, mit einem Gewicht von weniger als vier Kilogramm in die Kinderklinik gebracht worden. Die Ärzte hatten den Säugling retten können. Auch die beiden anderen betroffenen Kinder mussten medizinisch behandelt werden.