Schrobenhausen
B 300: Regierung hat das letzte Wort

Pläne für tiefergelegten Kreisel bei Mühlried werden geprüft Rechtsabbiegerspur vom Tisch

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Die Pläne für eine sichere B 300-Kreuzung bei Mühlried gibt es bereits, doch vor Herbst ist nicht mit einer Entscheidung zu rechnen, wie die Kreuzung umgebaut wird. Das erklärte Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) in der jüngsten Stadtratssitzung nach einem Gespräch mit dem Chef des Staatlichen Bauamtes (StBA) Ingolstadt, Lutz Mandl.

Das letzte Wort in der Angelegenheit habe die Regierung von Oberbayern in München.

Das StBA will laut Stephan bei Mühlried am liebsten einen tiefergelegten Kreisverkehr bauen. Als Beispiel dafür diene der Kreisverkehr bei Dasing. Die Regierung von Oberbayern habe aber beim StBA einen Vergleich zwischen dem tiefergelegten Kreisel und anderen Alternativen gefordert. Dabei habe sich der Favorit als die teuerste Variante erwiesen. Dafür verbrauche das Projekt aber auch deutlich weniger Gelände als alle anderen Alternativen, so Stephan weiter. Wie es mit dem Vorhaben weitergeht, liegt nicht mehr in der Hand von StBA und Stadt, so Stephan: "Wir müssen schlicht warten, was die Regierung entscheidet." Und auch erst dann würde das StBA die Pläne öffentlich präsentieren.

Das ist nicht das, was die Stadträte gerne hören würden. Das ist deutlich im Sitzungssaal des Rathauses zu spüren. Hartmut Siegl (CSU) erinnerte sich noch an einen Vorschlag aus der Mühlrieder Bürgerversammlung (wir berichteten): Vom Mittwerg kommend solle eine Rechtsabbiegerspur in die B 300 gebaut werden. Derzeit staue sich zu manchen Tageszeiten der Verkehr an der Einfahrt zur B 300 bis hinter den Kreisel im Mitterweg.

Genau das habe er Mandl auch vorgeschlagen, so Stephan. Doch das StBA lehne genau das ab. Wie Stephan fand, sei die Begründung der staatlichen Straßenbauer auch nicht ganz von der Hand zu weisen: Überall an ähnlichen Straßen lasse das StBA die Zufahrten verengen. Alles andere führe zu zusätzlichen Unfallgefahren. Denn durch nebeneinanderstehende Autos an der Einfahrt zur Bundesstraße würde die Sicht der Autofahrer wieder behindert. Schon jetzt würden manchmal zwei Autos nebeneinanderstehen, meinte Jakob Mahl (proSob). Stephan bedeutete ihm, dass diese Debatte beim StBA nicht gerne gesehen werde. "Ich bin ja schon still", kommentierte das Mahl.

FW-Fraktionschef Rudi Koppold wollte wissen, ob mögliche Unter- oder Überführungen der Kreuzung damit vom Tisch seien. "Noch nicht", entgegnete ihm Stephan. Doch der Favorit sei immer noch der tiefergelegte Kreisverkehr. Für Verkehrsreferentin Martha Schwarzbauer (SPD) war noch interessant, ob der Kreiselplan das Projekt der Mühlrieder Ortsumfahrung beinträchtige. Stephan: "Das sind zwei verschiedene Dinge."