Nürnberg
Autozulieferer Leoni bleibt in tief roten Zahlen

11.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:10 Uhr
Der Schriftzug des Autozulieferers Leoni steht am Eingang der Zentrale des Unternehmens. −Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Trotz einer leichten Erholung hat der ohnehin angeschlagene Autozulieferer Leoni auch im dritten Quartal unter den Folgen der Corona-Krise gelitten und tiefrote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 52 Millionen Euro, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Leoni einen Verlust von 88 Millionen Euro eingefahren, das Minus konnte also zumindest etwas eingedämmt werden. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 8 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Aktuell steckt Leoni im Umbau.

Konzernchef Aldo Kamper verdeutlichte, dass die Situation extrem fragil bleibe und die Pandemie Leoni auch in den kommenden Monaten vor große Herausforderungen stellen werde. Wegen der andauernden Risiken durch Covid-19 traut sich der Konzern eine präzise Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach wie vor nicht zu.

Mit Blick auf das laufende Spar- und Umbauprogramm konnte Leoni dagegen Positives vermelden. Das Unternehmen hatte angekündigt, von 2022 an jährlich 500 Millionen Euro brutto an Kosten sparen zu wollen. Dies sei bereits zum Ende des abgelaufenen dritten Quartals umgesetzt worden und damit deutlich früher als ursprünglich geplant.

Im dritten Jahresviertel sanken die Umsätze in der Bordnetzsparte (WSD) als auch in der Kabelsparte (WCS). Während sich Leoni künftig auf die zwar größere, zuletzt aber klar defizitäre Bordnetzsparte konzentrieren will, plant der Konzern seit Mitte 2019 den Verkauf der kleineren Kabelsparte. Von der Bordnetzsparte verspricht sich Leoni perspektivisch mehr Rendite.

Leoni befindet sich seit geraumer Zeit in schwierigem Fahrwasser. Eine staatlich verbürgte Kreditlinie in Höhe von 330 Millionen verschaffte dem Unternehmen zuletzt ein Stück weit Luft. Konzernchef Kamper betont stets, dass die Franken auf dem richtigen Weg seien.

dpa