Pfaffenhofen
Autobahnanschluss Ilmtal: Landkreis am Zug

06.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:02 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Ein entscheidender Schritt liegt vor dem Landkreis jetzt auf dem Weg zu einer Autobahnanschlussstelle Ilmtal. Wenn er nicht in einer Sackgasse enden soll, muss der überregionale Bedarf für die Ausfahrt – Kosten zwischen 11,3 und 12,6 Millionen Euro – nachgewiesen werden.

Nach der Studie eines Fachbüros haben sich zwei mögliche Varianten von fünf untersuchten für eine zusätzliche Autobahnausfahrt im Kreuzungsbereich zwischen der Autobahn München-Nürnberg und der Staatsstraße 2232 herauskristallisiert. Bei beiden Lösungen würde der Anschluss in Richtung Süden über eine Zubringerstraße von der Staatsstraße zum Holledauer Dreieck hergestellt; bei der einen Variante direkt neben der Autobahn, bei der anderen in etwas weiterem Abstand zur BAB. Bei beiden Lösungen würde der Anschluss in Richtung Norden über eine Ein- und Ausfahrt von der Staatsstraße bei Bruckbach erfolgen.

Bei einem Termin im Bayerischen Innenministerium besprachen amtierender Landrat Anton Westner, der Leiter Büro Landrat, Karl Huber, und Abteilungsleiter Heinz Grusdat das weitere Vorgehen mit der Obersten Baubehörde, vertreten durch den Abteilungsleiter Straßen- und Brückenbau, Ministerialdirigent Karl Wiebel, und Sachgebietsleiter Ministerialrat Thomas Linder. Mittlerweile liegt nun auch die Kostenberechnung für beide Varianten vor.

Wie vermutet, wäre die direkt an der Autobahn verlaufende Trasse mit 12,6 Millionen Euro die teurere, während die andere Variante 11,3 Millionen Euro verschlingen würde. Das seien aber nur die reinen Baukosten, betont Anton Westner; dazu kämen noch erhebliche Folgekosten. Da stellt sich natürlich die Frage, wer das alles bezahlen soll: entweder Bund und Land (weil der Anschluss von der Staatsstraße 2232 aus erfolgen soll) oder der Landkreis mit den direkt betroffenen Kommunen (also Pfaffenhofen, Rohrbach, Wolnzach). Letzteres erscheint der Landkreisspitze allein schon wegen der finanziellen Situation von Landkreis und Kommunen kaum realisierbar – zumindest nicht ohne gewaltige Zuschüsse. Eine entsprechende Anfrage habe die Regierung von Oberbayern zwar nicht mit einem definitiven Nein beantwortet, "aber man hat uns keine großen Hoffnungen gemacht", so Landkreischef Anton Westner.

Wenn es nach dem Landkreis geht, sollen also der Bund und der Freistaat Bayern den Autobahnanschluss vom Ilmtal aus herstellen und die Kosten dafür übernehmen. Entsprechend werde man den formellen Antrag stellen, kündigte Westner an. Zum gewünschten Ziel wird dieser aber nur führen, "wenn Bund und Freistaat die Anschlussstelle als notwendig anerkennen", betont Karl Huber. Dazu müsse aber der überregionale Bedarf schlüssig nachwiesen werden.