Brüssel (DK
Autoabsatz in Europa steigt kräftig an

Daimler fährt der Premium-Konkurrenz auf und davon Diesel-Fahrzeuge weniger gefragt

16.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Brüssel (DK) Nach einem kräftigen Rückgang im April hat der europäische Automarkt im Mai wieder Fahrt aufgenommen. Auch außerhalb des Kontinents legte die Zahl der Neuzulassungen teils kräftig zu. Vom Wachstum ausgenommen waren hingegen Diesel-Fahrzeuge.

Mit fast 1,4 Millionen (plus 7,6 Prozent) neu zugelassenen Pkw kletterte der EU-weite Absatz auf den höchsten Stand seit zehn Jahren und erreichte somit fast sein Vorkrisenniveau, wie der europäische Autoherstellerverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte.

Vier der fünf großen EU-Märkte hätten im Mai zugelegt, hieß es. Am besten habe unter den großen Märkten Deutschland mit einem Plus von 12,9 Prozent abgeschnitten, gefolgt von Spanien (11,2 Prozent), Frankreich (8,9 Prozent) und in Italien (8,2 Prozent). Lediglich in Großbritannien fiel der Absatz (minus 8,5 Prozent).

Bei den deutschen Herstellern schnitt Daimler (Mercedes-Benz und Smart) im Mai mit einem Absatzplus von 13,4 Prozent auf 87 314 verkaufte Fahrzeuge am besten ab, vor dem VW-Konzern mit plus 8,2 Prozent auf 335 187 Autos. Die VW-Tochter Audi schaffte lediglich ein minimales Plus von 0,3 Prozent auf 73 575 Fahrzeuge. Beim Münchner Konkurrenten BMW war der Anstieg mit 2 Prozent auf 86 082 Fahrzeugen deutlich stärker.

Der Neuwagenmarkt sei in guter Verfassung, sagte Peter Fuß, Autoexperte bei der Beratungsfirma EY. "Zum einen beflügeln die guten Konjunkturaussichten und die sinkende Arbeitslosigkeit den Neuwagenabsatz, zum anderen können die Händler dank niedriger Zinsen sehr attraktive Finanzierungskonditionen anbieten." Unter Druck bleibt der Absatz von Diesel-Autos. Allein in den fünf größten EU-Märkten sanken die Neuzulassungen um insgesamt 4,3 Prozent.