Oberdolling
Auszeichnung vom Minister

14.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Die Urkunde des Umweltministers überreichte Landrat Anton Knapp (5. v. l.). Darüber freuten sich (v. l.) Geschäftsführer Martin Amberger, sein Bruder Wolfram, Prokurist Matthias Geist, der Umweltbeauftragte Martin Seidl und Bürgermeister Josef Lohr. - Foto: Stückle

Oberdolling (DK) Der Kartoffelverarbeitungsbetrieb Amberger in Oberdolling ist Teilnehmer am Umweltpakt Bayern. Landrat Anton Knapp überreichte gestern die von Umweltminister Markus Söder unterzeichnete Urkunde.

Normalerweise würden die Urkunden in den jeweiligen Landratsämtern übergeben. Er jedoch gehe lieber in die Betriebe, um die Unternehmen, die sich verstärkt dem Umweltschutz widmeten, selbst in Augenschein nehmen zu können, betonte Landrat Knapp. Für diese Entscheidung wurde er gestern belohnt – spätestens, als sich der Landkreischef in der auf zwei Grad temperierten riesigen Lagerhalle im Logistikzentrum der Firma Amberger abkühlen konnte; bei Außentemperaturen von um die 35 Grad für einen kurzen Zeitraum nicht unangenehm.
 

Wer freilich den lieben langen Arbeitstag in diesem Bereich des Kartoffelverarbeitungsbetriebes verbringt, muss sich wärmer anziehen als die Delegation um Knapp und den Oberdollinger Bürgermeister Josef Lohr, die zu einer kurzen Stippvisite gekommen waren. Wollmütze, Handschuhe und dick gefütterte Overalls gehören hier auch an Hundstagen zur Standardausrüstung.

Die Verantwortung für die Umwelt sei einer der wichtigsten Gesichtspunkte in der Unternehmensphilosophie, betonte Landrat Knapp. Deshalb haben das bayerische Umweltministerium und die bayerische Wirtschaft bereits 1995 den Umweltpakt Bayern gegründet. Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich darin zur Einsparung von Ressourcen und Anwendung umweltschonender Technologien. Ziel ist ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum.

Das Dolli-Werk, ein Familienbetrieb in zweiter Generation, hat mittlerweile 240 Mitarbeiter an acht Standorten. Produziert werden die im gesamten Bundesgebiet, in Österreich und Italien vertriebenen Lebensmittelprodukte aber ausschließlich in Oberdolling. Von Kartoffelsalat über Klosteig, Bratkartoffeln und Pommes Frites bis hin zu Kartoffelgratin, Pasta, Dips und Dressings sowie allerlei Feinkostprodukten reicht laut Geschäftsführer Martin Amberger die Palette. Täglich entstehen 300 verschiedene Produkte. Abnehmer sind unter anderem Großverbraucher, Kantinen und Krankenhäuser. Unter dem Namen Feldmühle sind aber auch in den Edeka-Märkten Produkte der Firma Amberger zu finden.

Bis zu 50 000 Tonnen Kartoffeln werden im Dolli-Werk jährlich verarbeitet. Der Betrieb setzt dabei seit langem auf nachhaltige Wirtschaftsweise, informierten Martin und Wolfram Amberger und der Umweltbeauftragte Martin Seidl. So stammen die Kartoffeln nicht nur allesamt aus der Region, sondern auch aus kontrolliertem Anbau. Das Unternehmen setzt ferner auf Strom aus Wasserkraft und Energie aus Abluft sowie andere umweltfreundliche Technologien.

"Der Geschmack von Produkten wird auf dem Acker entschieden", sagte Martin Amberger. Zur Bestätigung erhielt er von Bürgermeister Josef Lohr ein dickes Lob: "Die Amberger-Pommes schmecken besser als andere Pommes."