Ingolstadt (DK) Es ist geschafft: Mehr als 100 Absolventen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Eichstätt-Ingolstadt (WFI) erhielten am Samstag im Rahmen eines Festakts die Urkunden verliehen. Anschließend feierten die Jungakademiker ihre Abschlüsse als Master und Bachelor bis spät in die Nacht.
Es waren stimmungsvolle Stunden, die sich die Studierenden im Festsaal des Stadttheaters selbst bescherten. Und das war freilich nicht allein der vorweihnachtlichen Atmosphäre geschuldet, die mit dem Christkindlmarkt rund um das Stadttheater nur wenige Tage zuvor Einzug gehalten hatte.
Die WFI - sie ist nicht nur weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt für ihren guten Ruf als Akademikerschmiede von hohem Format, sondern auch dafür, dass ihre Studierenden ein besonderer Gemeinschaftssinn verbindet. Einer, der es ermöglicht, einen derart feierlichen Rahmen mit Musik und Chorgesang aus den eigenen Reihen, liebevoller Dekoration und einem all das krönenden Abschlussball zu schaffen. Lob dafür gab es nicht nur in den Ansprachen auf der Bühne, sondern auch aus den Zuschauerreihen. Die Atmosphäre sei schon etwas Besonderes, fand ein emeritierter Professor der WFI, der vorbeischaute. Das sei nicht vergleichbar mit dem, was an großen Unis in großen Städten gemacht werde, sagte ein Doktorand.
In den Reden wurde dann aber nicht nur zum Feiern ermuntert, sondern auch zu "fortwährender Lernbereitschaft" aufgerufen, wie Festredner Janos Gönczöl (kleines Foto), einst Gründer der inzwischen viertgrößten PR-Agentur Deutschlands, es formulierte. Bevor er die jungen Menschen ins Gebet nahm, betonte er, dass es "ernsthaft eine große Ehre" für ihn sei, hier zu sein. Er animierte die Studierenden als erstes zu einem kräftigen Applaus für all jene (Eltern, Unterstützer an der Uni), die ihnen den Weg zum Abschluss ermöglichten. Dann sprach er über den Erfolg genauso offen wie über das Scheitern. Er forderte die Manager von Morgen vor dem Hintergrund einer sich ändernden und unberechenbaren Welt - Gönczöl thematisierte unter anderem das Phänomen Trump und damit des Isolationismus sowie die ungleiche Vermögensverteilung - zu Verantwortungsbewusstsein auf. Der Unternehmer plädierte für ein "Handeln, das über den eigenen Tellerrand hinausgeht". Von Max Ringlstetter, Dekan der WFI, dessen Rückreise aus Asien sich verzögert hatte, konnte Gönczöl nach einem Telefonat drei Wünsche übermitteln: Gelassenheit, Zuversicht und Heiterkeit.
Weiterer Redner nach der Begrüßung durch Studiendekan Reinald Koch war OB Christian Lösel, dessen Erscheinen auf der Feier von den Verantwortlichen als besondere Geste der Verbundenheit (Lösel studierte einst selbst an der Fakultät) betrachtet wurde. Um die Uni und ihre Absolventen sei ihm, angesichts des exzellenten Rufs des Hauses und der marktnahen Ausbildung, die es ermöglicht, nicht bange. "Das Diplom wird Ihnen viele Türen öffnen", sagte er, wünschte den jungen Frauen und Männern die richtigen Mentoren für ihren Weg und wies in dem Zusammenhang auf das kommende digitale Gründerzentrum und das Institut für Wirtschaftsethik hin, das 2017 im Georgianum angesiedelt werden soll. Anschließend zeichnete Lösel Sebastian Koppers und Lukas Manke aus, die Jahrgangsbesten des Sommer- und Wintersemesters. Beide schafften einen Schnitt von 1,09.
Bereits zuvor hatte Jens Hogreve, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der WFI, zu den Absolventen gesprochen. Er legte den Studierenden nahe, nie zu vergessen, dass sie klein begonnen hätten, und bei allem Wissen stets das Menschliche zu wahren. Zudem warb er für eine Mitgliedschaft im Alumniverein InKontakt, dessen Aktive den Tag gemeinsam mit der Studentenorganisation In-Team organisiert hatte. "Bleiben Sie Teil der coolen WFI-Familie", sagte er.
