Oberhaunstadt
Auswärts kein einziger Sieg

29.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:24 Uhr

Immer wieder ausgebremst wurde der TSV Oberhaunstadt (links Andreas Eichiner gegen den Manchinger Manuel Mayer). Das Team muss auf einem Abstiegsplatz überwintern. - Foto: Bösl

Oberhaunstadt (DK) Das tat weh. Ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause ist der Fußball-Bezirksligist TSV Oberhaunstadt wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Die Bilanz der bisherigen Saison fällt daher ernüchternd aus.

Dabei wollte die Elf um Coach Güngör Gürses mit dem Abstieg so wenig wie möglich zu tun haben und strebte zu Saisonbeginn gar einen einstelligen Tabellenplatz an. Doch jetzt muss der TSV auf dem 14. Rang überwintern.

Gleich am ersten Spieltag kassierten Wilfling & Co. beim Aufsteiger SV Karlshuld eine 0:2-Niederlage. Und auch im weiteren Saisonverlauf war der TSV ein gern gesehener Gast. Keinen einzigen Sieg konnte die Gürses-Truppe auf fremden Terrain verbuchen. In zehn Auswärtsspielen reichte es nur zu drei Unentschieden. Dafür gab es zu Hause immerhin fünf Siege und ein Unentschieden bei drei Niederlagen.

Zwei Gesichter

"Wir tun uns daheim einfach leichter. Das hängt aber auch mit der taktischen Ausrichtung des Gegners zusammen", resümiert Gürses und will damit die zwei Gesichter seiner Mannschaft erklären. Natürlich hofft der türkische Trainer, in den verbleibenden fünf Auswärtsspielen noch so viele Punkte wie möglich zu holen. Der Grundstein zum Klassenerhalt soll jedoch in den Heimspielen gelegt werden. "Da müssen wir punkten", so der TSV-Coach.

Auch Wolfgang Fries ist mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden. "Ich habe nämlich gedacht, dass wir einen guten Kader haben", sagt der Abteilungsleiter und Spieler in Personalunion. Aus seiner Sicht wäre auch viel mehr möglich gewesen. "Manche Spieler müssen sich aber hinterfragen, ob sie immer alles gegeben und auch versucht haben, den Mitspielern zu helfen", kritisiert Fries die Einstellung und legt nach: "Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei uns auseinander." Platzhirsche wie er und sein Bruder Daniel geben zwar den Takt an, lassen sich von jungen Spielern aber auch etwas sagen. "Wir müssen vorher reden, anstatt im Nachhinein zu schimpfen", fordert der 35-jährige: "Wir müssen uns gegenseitig unterstützen."

31 Spieler eingesetzt

Zwar gab es vor der Saison keine spektakulären Neuverpflichtungen, stattdessen wurden viele junge und talentierte A-Jugendspieler aus den eigenen Reihen in den Kader der 1. Mannschaft aufgenommen. Verletzungs- und urlaubsbedingt ließ Gürses insgesamt 31 verschiedene Spieler auflaufen. So viele Fußballer hat kein anderer Verein in der Liga eingesetzt. "Das ist schon viel", gibt Gürses zu. Der Trainer ist sich nämlich auch bewusst, dass er deshalb die Mannschaft immer wieder umstellen musste und ein "Einspielen einer Stammformation" nicht möglich war. Top-Torjäger Marco Newald (18 Tore) und Maximilian Kopold (3) bestritten alle 19 Partien. Auf 18 Einsätze kam Wolfgang Fries (0), gefolgt von Kapitän Daniel Fries sowie Stürmer Yildirim Rauf. Die beiden erzielten jeweils in 17 Spielen drei Treffer.

Gürses und Fries hoffen, zum Trainingsauftakt am 5. Februar 2011 mindestens fünf Zugänge begrüßen zu dürfen, wobei es sich dabei um "alte Bekannte" handeln wird. Neben dem Jugendspieler Christoph Ampferl (5/0) sollen die beiden Studenten Alexander Lehmeier (5/0) und Tobias Meyer genauso wieder zur Mannschaft stoßen wie der Langzeitverletzte Martin Mayer (6/0) und der zuletzt beruflich kürzer getretene Sebastian Richter (8/1). "Dann hätten wir ein paar Spieler mehr, die schon mehrjährige Bezirksliga-Erfahrung haben", sagt Fries und schürt den Konkurrenzkampf um die Stammplätze an: "Das würde mehr Druck im Training und auch im Spiel erzeugen."

Mit diesen Verstärkungen ist er zuversichtlich, eine "bessere Performance" abliefern zu können und den Klassenerhalt zu schaffen. Daran glaubt auch Torjäger Newald: "Wir müssen nur noch konstanter werden."