Eichstätt
Austausch im Grünen

Gabrieli-Gymnasium hat einen neuen Partner im US-Bundesstaat Washington

21.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:40 Uhr

Die Eichstätter Gabrielischüler waren im Zuge ihres USA-Austauschprogramms mit Lehrerin Hilde Forster (rechts) zu Besuch in Fort Clatsop - Foto: buk

Eichstätt (buk) Das Gabrieli-Gymnasium hat einen neuen Austauschpartner in den USA: Weil der Austausch mit der Westview Highschool nahe Portland beendet wurde, da dort Deutsch als Unterrichtsfach gestrichen worden war, ist künftig die Evergreen Highschool in Vancouver Ziel der Schüler.

Was sind die „Proms“ an einer amerikanischen Schule und was ist eine „Pep Rally“? Antworten auf solche Fragen kennen inzwischen elf Austauschschüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe des Gabrieli-Gymnasiums, die soeben aus den USA zurückgekehrt sind.

Betreut von ihrer Englischlehrerin Hilde Forster weilten sie fast vier Wochen zum Schüleraustausch in den USA, was ihnen nachhaltige Eindrücke von der Natur, Kultur und Geschichte der Westküste und Begegnungen mit Gleichaltrigen bescherte. Der Name der Schule – Evergreen Highschool – erschloss sich den Eichstättern schnell: „Hier ist alles so grün, weil es ständig regnet!“, war im Blog einer Teilnehmerin zu lesen. Erstaunt war man über die Größe der Schule, an der etwa 2200 Schüler unterrichtet werden. Schulleiterin Lisa Emmerich zeigte sich zu Beginn des Besuchs angetan von der Bayernfahne, die ihr nebst einem Buch über die Geschichte des Gabrieli-Gymnasiums überreicht wurde.

Zum Programm gehörten Besuche im Unterricht sowie Exkursionen und Ausflüge. Bei Unterrichtsbesuchen waren die Eichstätter überrascht, dass auf einer Leinwand den Schülern brutale Verkehrsunfälle gezeigt werden, um vor verantwortungslosen Fahrten mit Alkohol am Steuer zu warnen. Auch erlebte man eine „Pep Rally“, zu der sich 2000 Schüler in der Turnhalle versammeln und die einzelnen Sportteams der Schule aufliefen: die Jungs des Baseballteams, die Softballgirls, die Tennisgirls, die Soccerboys und die Leichtathleten. Dabei ging es um die „Proms“, eine Tanzveranstaltung der „Juniors“, wobei einer der Jungs der Dame seines Herzens vor den restlichen 1999 Schülern und den Lehrern mit Rosen und Luftballons im edlen Outfit einen „Prom-Antrag“ zum gemeinsamen Ballbesuch machte: „Das war sehr romantisch und hat natürlich allen gefallen“, erzählt eine Mitfahrerin. Ebenso erlebte man die „Pledges“, ein Gelöbnis, bei dem sich die Schüler zu den Gründerväteridealen bekennen, was für die Eichstätter sehr ungewohnt war. Das Gelöbnis erinnert die Schüler daran, welche Pflichten sie als Bürger der USA haben und wie wichtig ihre Verfassung ist.

Zu den Exkursionen gehörte ein Besuch im Fort Vancouver, wo die Gäste Tierfelle umgehängt bekamen, denn dieses Fort hatte die vornehmen Engländer im 19. Jahrhundert mit Fellen für die damals modernen Zylinder versorgt. Weiter besuchte man in Salem das Capitol und es stand ein Besuch an der Portland-State-University auf dem Programm, wo man erfuhr, wie man sich als Nichtamerikaner an der Uni bewirbt und auch zugelassen wird – wenn man bereit ist, jährliche Kosten in Höhe von 36 657 US-Dollar als Studiengebühren in Kauf zu nehmen. Schließlich erklommen die Gabrieli-Gäste den Beacon Rock in der Columbia River Schlucht, einen Monolithen: „Das war zwar schweißtreibend, dafür aber wird man oben mit einem unbeschreiblichen Blick über die Schlucht des Columbia River belohnt“, erzählt Hilde Forster. Und es ging an den Pazifik.

Die Truppe brachte auch bayerische Kultur in die USA – indem sie einen Volkstanz eingeübt hatte, den sie als Maitanz in den beiden Pausen in bayerischer Tracht aufführte.