Allersberg
Aussprache nach dem Unwetter

Marktgemeinderat tauscht sich über Verrohrung, Ablauf des Überlaufbeckens und Gefahr für Tiefgarage aus

23.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:21 Uhr
Großeinsatz in Allersberg: Die rund 40 mal 50 Meter große Baugrube an der Sandstraße ist am 10. Juni komplett vollgelaufen, war aber schon wenige Stunden später wieder leergepumpt. −Foto: Münch

Allersberg - Das Unwetter in Allersberg vor knapp zwei Wochen hatte jetzt ein Nachspiel in der Sitzung des Marktgemeinderats am Montagabend.

Zur Sprache brachte es Markus Fiegl (SPD), nach dessen Informationen auf dem Grundstück an der Sandstraße, auf dem eine rund 40 mal 50 Meter große Baugrube vollgelaufen war und leergepumpt werden musste, ein zuvor vorhandener Graben mit Schotter aufgefüllt worden sei.

Bauamtsleiter Gunther Pfahler verwies dagegen auf eine eingebaute Verrohrung, die für das anfallende Niederschlagswasser ausreichend gewesen sei. Die Verrohrung sei aber gar nicht das Problem gewesen, sagte Bürgermeister Daniel Horndasch, sondern der Rückstau und das nachfließende Wasser, das vom naheliegenden Hang herströmte. Ein Starkregenereignis mit dieser enormen Niederschlagsmenge würde eine Verrohrung "nicht mehr packen", stellte der Bürgermeister klar. Er bezeichnete es nochmals als Glück, dass das Wasser in die Baugrube lief, weil es sich sonst einen Weg über den Kieselgraben gesucht hätte. Horndasch stellte aber auch klar, dass der Bauherr an der Sandstraße für das aufgetretene Problem nicht verantwortlich sei.

Markus Zurwesten (CSU) befürchtete, dass es bei weiteren Starkregenereignissen erneut zu einer Überschwemmung in diesem Bereich kommen könnte und dabei auch die dort entstehende Tiefgarage überflutet werden könnte, weil deren Zufahrt genau im gefährdeten Bereich liege. Nach seiner Auffassung sollte dies nochmals überprüft und überdacht werden. Zurwesten stellte auch die Frage, ob denn der Ablauf des Überlaufbeckens an einem der Oberläufe des Kieselgrabens so in Ordnung sei oder ob eventuell Äste oder ähnliches den ordnungsgemäßen Abfluss beeinträchtigt hätten.

Gunther Pfahler antwortete zunächst, dass die Verrohrung in dem betroffenen Bereich sogar die doppelte Leistungsfähigkeit aufweise als es notwendig wäre. Er wies auch darauf hin, dass es ganz normal sei, dass Regenrückhaltebecken auch mal überlaufen. Und hätten Äste oder ähnliches einen Einfluss gehabt, wäre laut Pfahler der Ablauf doch eher verlangsamt worden.

Bürgermeister Horndasch kam zum Schluss noch allgemein auf offene Gräben in Allersberg zu sprechen und nannte hier ausdrücklich auch den Langweidgraben. Die Gärten der Anwohner reichen häufig bis zum Graben heran, verdeutlichte Horndasch. Bei künftigen Bauanträgen müsse man daher genau darauf achten, dass Gebäude nicht zu nahe an Wasserläufe heranreichen, war für Eduard Riehl (SPD) die Konsequenz.

HK

Reinhold Mücke