Auslandsgespräche - Wie Sie schon jetzt Roaming-Gebühren bekämpfen

05.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:51 Uhr

Das EU-Parlament will die extrem teuren Weiterleitungsgebühren für mobiles Telefonieren im Ausland abschaffen. So sparen Sie schon beim nächsten Auslandstrip:

Das EU-Parlament will die extrem teuren Weiterleitungsgebühren für mobiles Telefonieren im Ausland abschaffen. So sparen Sie schon beim nächsten Auslandstrip:

Handynutzer, die ihr Gerät innerhalb der Europäischen Union zum Telefonieren oder Surfen nutzen, sollen schon bald von Roaming-Gebühren befreit werden. Das sind jene Kosten, die Verbraucher für die Weiterleitung in fremde Netze in Rechnung gestellt werden. Das europäische Parlament hat beschlossen, dass dieses Gebühren zum 15. Dezember 2015 abgeschafft werden. So wird es wohl auch kommen ? zur Freude aller Urlauber.

Doch für Touristen, die jetzt schon verreisen wollen, ist das noch Zukunftsmusik. Zwischen höchstens 8,33 Cent für ankommende Gespräche und 53,55 Cent pro Megabyte bei mobiler Datenübertragung liegen die Roaming-Gebühren zumindest bis zur nächsten Zwangssenkung durch die EU im Juli noch. Wer während einer Urlaubsreise nicht auf sein Handy verzichten möchte, sollte sich über die Gesprächskosten im Reiseland informieren.

Sim-Karte im Urlaubsland kaufen
Der Standardtarif für abgehende Gespräche aus der Europäischen Union beträgt derzeit rund 29 Cent, eine Datenmenge von einem MB kostet 54 Cent. Für Länder außerhalb der EU gibt es keine festgelegten Höchstgrenzen, Anrufe aus Ländern wie Thailand oder Australien können deshalb richtig ins Geld gehen.

Die Mobilfunkbetreiber bieten in aller Regel spezielle Auslandsoptionen an. Diese können gegen Aufpreis hinzugebucht werden. Bei exotischen Reisezielen ist es dagegen meist günstiger, eine Sim-Karte im Reiseland zu erwerben und ins eigene Handy einzulegen. Voraussetzung: Das Gerät ist Sim-lock-frei, also nicht auf die Sim-Karte eines Betreibers festgelegt. Deutsche Mobilfunktarife eignen sich jedoch auch für Zweitkarten auf Reisen.

Zweitkarte hilft sparen
Alditalk hat Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union gänzlich über Bord geworfen. Kunden telefonieren bei diesem Anbieter im EU-Ausland zu den gleichen Bedingungen wie in Deutschland. Anrufe innerhalb des Alditalk-Netzes kosten drei Cent pro Minute, Anrufe in alle anderen deutschen Netze fallen mit elf Cent ins Gewicht. Kunden können sich zudem innerhalb der EU kostenlos anrufen lassen.

Ein Vergleich: In den Standard-EU-Tarifen fallen für angenommene Gespräche pro Minute acht Cent an, selbst anzurufen kostet 29 Cent. Der E-Plus-Ableger Blau hält ebenfalls ein Auslandsangebot parat. Im 9-Cent-Tarif von Blau schlagen nicht nur Anrufe in alle deutschen Netzte mit nein Cent die Minute zu Buche, sondern auch Anrufe ins EU-Ausland. Unterwegs in der EU zahlen Kunden des E-Plus-Discounters acht Cent pro Minute, sofern sie angerufen werden und neun Cent die Minute für Anrufe nach Deutschland.

WLAN gebrauchen

In Zeiten von Smartphones gibt es auch andere Mittel und Wege, den Roaming-Gebühren den Kampf anzusagen. Die die meisten modernen Handys WLAN-fähig sind, können Verbraucher auf Online-Dienste wie Skype zurückgreifen. Um gratis zu sprechen, muss allerdings auch der Angerufene ein Skype-Konto haben. Soll per Skype eine Festnetznummer angerufen werden, muss indes bezahlt werden. Anrufe ins deutsche Festnetz kosten per Skype zwei Cent pro Minute, optional können Kunden auch Minutenpakete abschließen. Bereits für monatlich 49 Cent gibt es 200 Minuten ins inländische Festnetz. Grundsätzlich gilt: Internet-Telefonie macht nur Sinn, wenn man kostenfrei oder gegen geringen Aufwand ins Netz kommt. Teuer wird es in erster Linie dann, wenn Verbraucher im Ausland das hiesige Datennetz nutzen.

Mit ein paar Klicks in den Einstellungen können Sie Roaming-Datenverbindungen untersagen. Daneben ist es zweckmäßig, wenn Sie vor dem Antritt der Urlaubsreise alle Anrufe automatisiert auf Ihre Mailbox umleiten. Andernfalls werden diese ins Ausland weitergeleitet, selbst dann, wenn das Mobiltelefon nicht eingeschaltet ist. Einen Teil der Kosten übernehmen dann Sie.

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