Dietfurt
Ausgleich vom stressigen Alltag

Julia Mayerhöfer aus Dietfurt engagiert sich in der Bundesleitung der Kolpingjugend

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Die Gemeinschaft ist ihr wichtig. Julia Mayerhöfer (Mitte) aus Dietfurt wurde vor Kurzem in die Bundesleitung der Kolpingjugend gewählt. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Julia Mayerhöfer strahlt über das ganze Gesicht. Sie ist vor Kurzem in die Bundesleitung der Kolpingjugend gewählt worden. Gemeinsam mit fünf weiteren ehrenamtlichen Kollegen aus ganz Deutschland vertritt die Dietfurterin in den nächsten drei Jahren die Kolpingjugend Deutschlands.

Dabei hat die 23-Jährige schon eine richtige Kolpingkarriere hinter sich. 2007 war Mayerhöfer in die Kolpingfamilie Dietfurt eingetreten. "Ich bin über die Gruppenstunden dazu gekommen. Mit 15 Jahren habe ich dann eine Gruppenleiterausbildung bei der Kolpingjugend im Diözesanverband Eichstätt gemacht", erzählt sie. Die Schulungen fanden an drei Wochenenden statt. Viele ihrer Freunde seien damals auch Mitglieder bei Kolping gewesen. Der Freundeskreis und der Zusammenhalt seien damit auch über die Jahre gewachsen. Eine bundesweite Wallfahrt 2009 nach Köln, wo die Kultur- und Politikwissenschaftsstudentin seit Kurzem lebt, sei wegweisend gewesen.

"Wir waren in der Minoritenkirche am Grab von Adolph Kolping und haben dort einen Gottesdienst gefeiert. Die Kirche war proppenvoll. Viele Jugendliche aus ganz Deutschland waren da." Dies hinterließ einen bleibenden Eindruck bei der Studentin, die ihre Bachelorarbeit über das ehrenamtliche Engagement im Rahmen der Ölbergandacht in Dietfurt schreibt und ihrer Heimat sehr verbunden ist.

In Köln hat Mayerhöfer dann auch die damaligen Kolping-Diözesanleiter von Eichstätt kennen gelernt, die sie daraufhin nach Eichstätt einluden. "Gleich darauf habe ich im Diözesanarbeitskreis der Kolpingjugend mitgewirkt", schaut sie zurück. In Teams widme man sich speziellen Themen und komme jeden Monat zu Sitzungen zusammen. Vor fünf Jahren wurde Mayerhöfer dann in die Diözesanleitung der Kolpingjugend Eichstätt gewählt. "Hier hatte ich mit den Kollegen schon einiges an Verantwortung. Die Arbeit hat mir immer gefallen, und wenn ich etwas mache, dann möchte ich es gescheit machen", versichert sie. Von da an nahm sie an Landes- und Bundeskonferenzen teil. "Der Glaube ist für mich wichtig. Und die Gemeinschaft. Hier ist Adolph Kolping mir ein großes Vorbild, gerade seine Ansichten von der Hilfe zur Selbsthilfe in einer Zeit der Industrialisierung, in der sich die Menschen durch Arbeit selbst zerstört haben." Seit 2014 wirkte sie auf Bundesebene in der Arbeitsgruppe "Jugend und Kirche" mit und leitete diese später auch.

Bei all ihrem Engagement sei ihr immer wichtig gewesen, den Glauben zu leben und nicht nur sonntags die Gottesdienste zu besuchen. 2015 unterstützte Mayerhöfer in Köln den Kolpingtag im Rahmen der Pressearbeit für die Kolpingjugend Deutschland und war wiederum in mehreren Projektgruppen dabei. "Verantwortung ergreifen. Integration leben!" lautete die Devise mit Blick auf eine offene Willkommenskultur. Hier dürfe es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. 2015 waren alle Teilnehmer am Kolpingtag aufgerufen, einem Fremden die Hand zu reichen, um gemeinsam ein Zeichen zu sein. Diese Handschläge wurden vielfach unter dem Stichwort #zeichensein auf Facebook gepostet. Für dieses und viele andere Ziele setzt sich Mayerhöfer bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit ein.

Das Engagement ist für die junge Frau Ausgleich und Entspannung. "Für mich passt das einfach so gut und stellt einen Ausgleich zu meinem stressigen Alltag dar", erklärt sie. Und im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Bundesleitung hegt sie noch viele Pläne: "Ich interessiere mich sehr für die Kolpingarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Hier möchte ich mich gerne einbringen." Und auch mit den Klischees über die Kolpingjugend will sie aufräumen: "Kolping bedeutet mehr als nur der Glaube und Kirche. Kolping kann jungen Leuten eine Heimat bieten, auch den politisch Aktiven. Die Kolpingjugend kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben."