Ingolstadt
Ausgleich mit dem Schlusspfiff

Hitzhofen-Oberzell schafft in der siebten Minute der Verlängerung nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2

17.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Trieb sein Team an: Hitzhofen/Oberzells Spielertrainer Emin Ismaili - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Am siebten Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord hat es nun auch den SV Manching erwischt. Die Schützlinge von Torsten Holm mussten den Platz erstmals als Verlierer verlassen. Die Partie beim SV Sulzemoos ging mit 0:1 (0:1) verloren.

Mit demselben Ergebnis musste sich auch der SV Karlshuld der SpVgg Feldmoching geschlagen geben. Immerhin einen Zähler beim Tabellenletzten TSV Erding ergatterte der FC Hitzhofen-Oberzell. Der Ausgleich zum 2:2 (0:2) fiel – bedingt durch eine verletzungsbedingte Unterbrechung – in der siebten (!) Minute der Nachspielzeit.

 

SV Sulzemoos – SV Manching 1:0 (1:0): „Wir haben das 9:0 gegen Karlshuld nicht aus den Köpfen gebracht und sind mit einer falschen Einstellung ins Spiel gegangen“, sagte Torsten Holm nach der ersten Saisonpleite. Der Manchinger Trainer meinte weiter: „Sulzemoos war aggressiver und hat um jeden Zentimeter gekämpft. Vorne haben wir einige hundertprozentige Torchancen vergeben und hinten durch einen groben Fehler dem Gegner das Tor geschenkt.“ Der spielentscheidende Fehlpass war in der 36. Minute: Aleksandar Dmitrovic spielte einen verhängnisvollen Rückpass zu Torwart Thomas Geisler. Der Sulzemoosener Stürmer Thomas Edelmann hatte den Braten gerochen, ging dazwischen und vollstreckte zum 1:0 für die Hausherren. Danach zog sich der SVS in seine Hälfte zurück und hielt den einfallslosen Tabellenführer in Schacht. Nach dem Seitenwechsel drängten die Manchinger auf den Ausgleich. Daniel Kremer (47.), Christopher Geyer (53.) und Fabian Burchard (63.) vergaben gute Chancen. In der Schlussphase wurde der eingewechselte Benjamin Bauer zur tragischen Figur. Zunächst traf er mit einem Flachschuss aus 16 Metern nur den Pfosten (82.), dann scheiterte er freistehend aus sechs Metern am glänzend reagierenden SVS-Schlussmann Dennis Reith (87.). Somit blieb es beim glücklichen, aufgrund der kämpferischen Einstellung aber nicht unverdienten Erfolg für den SV Sulzemoos.

SV Manching: Geisler, Ziegler (60. Süßmeier), El-Mahmod, Kremer, Bielicz, Schachtner (46. Palfy), Burchard, Mayer (71. Mayer), Dmitrovic, Geyer, Bertic.

 

SV Karlshuld – SpVgg Feldmoching 0:1 (0:1): Im Vergleich zum 0:9-Debakel unter der Woche beim SV Manching hatte Spielertrainer Milan Grujic nur eine Änderung in der Startformation vorgenommen. Für Michael Schmalzl rückte Kapitän Sebastian Stegmeir, der zuletzt im Urlaub weilte, ins Team zurück. Am Ende ging der SVK erneut als Verlierer vom Platz. „Wir waren bis auf die letzten fünf Minuten, als wir alles nach vorne schmissen und hinten anfällig waren, mindestens auf Augenhöhe“, sagte Grujic. Schon nach fünf Minuten hätte Patrick Mack die Donaumösler in Front schießen können. Doch der 22-jährige Stürmer, der im letzten Heimspiel noch mit einem Dreierpack erfolgreich war, vergab ein herrliches Zuspiel von Thomas Bahlmann in aussichtsreicher Position. Bahlmann musste wenig später verletzt ausgewechselt werden, nachdem er mit seinem eigenen Torwart Thomas Böld zusammengestoßen war. Nutznießer in dieser Szene war Stefan Albus (14.), der den Ball ins leere Tor schob. Bis zum Halbzeitpfiff beackerten sich beide Mannschaften, zwingende Torchancen gab es keine. Im zweiten Spielabschnitt hatte dann erneut Mack den Ausgleich auf dem Fuß, doch er schoss freistehend über das Tor. Auch der eingewechselte Jonas Jung (74.) vergab eine gute Möglichkeit und eine Flanke von Stegmeir senkte sich in der 84. Minute gefährlich ins lange Ecke, doch Gäste-Keeper Tim Closs konnte den Ball zur Ecke abwehren. „Uns fehlt zurzeit einfach auch das Glück“, so Grujic.

SV Karlshuld: Böld, Bahlmann (18. Grosz, 68. Jung), Steiniger, Hahn (85. Stadler), Heilgemeir, Seitle, S. Stegmeir, Ledl, Grujic, Mack, Eberle. – Tor: 0:1 Stefan Albus (14.).

 

TSV Erding – FC Hitzhofen-Oberzell 2:2 (2:0): „Das ist der Wahnsinn, einfach nur noch der Wahnsinn“, sagte ein überglücklicher Josef Welser nach der Punkteteilung. Es lief nämlich schon die siebte Minute der Nachspielzeit, als es zur letzten Aktion des Spiels kam. Der FC Hitzhofen lag nach einer grottenschlechten ersten Halbzeit mit 1:2 hinten, als Emin Ismaili am Sechzehnmeterraum gefoult wurde. Alle – einschließlich Torwart Lars Medem – tummelten sich nun im gegnerischen Sechzehner und wollten den Ausgleich erzwingen. Peter Wagner, der kurz zuvor eingewechselt wurde, blieb in dem Tohuwabohu ungedeckt, wurde von Ismaili angespielt und versenkte die Kugel zum 2:2 in die Maschen. Danach pfiff der Schiedsrichter ab. „Auf das Unentschieden hatte keiner mehr einen Pfifferling getippt“, sagte der Hitzhofener Abteilungsleiter, „denn wir hätten zur Halbzeit schon 0:5 hinten sein können.“ Anscheinend steckte den Akteuren des FC Hitzhofen die strapaziöse Anreise mit über zweieinhalb Stunden in den Knochen – und im Kopf. „Wir waren geistig überhaupt nicht auf dem Platz“, schimpfte Welser. Schon nach 20 Minuten führte der Tabellenletzte durch Treffer von Tobias Sattelmeyer (16.) und Lukas Besl (20.) mit 2:0. Im Anschluss blieben gute Erdinger Chancen ungenutzt, um die Führung auszubauen. Dementsprechend laut fiel die Halbzeitpredigt von Spielertrainer Emin Ismaili aus. Die „ordentliche Standpauke“, so Welser, fruchtete. Mathias Regler gelang nach knapp einer Stunde der 1:2-Anschlusstreffer, Wagner sorgte dann für den nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn.

FC Hitzhofen/Oberzell: Medem, Meyer, Müller, Regler, Ludwig, M. Wagner (64. Gabler, 81. P. Wagner), Schneider, Schulz, Kammerbauer (55. Schmidt), Welser, Ismaili.