Eichstätt
Ausgezeichnete Forschung und Lehre

Elf Preisträger beim Dies Academicus der Katholischen Universität geehrt - Universitätsmedaille verliehen

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr
Verschiedene Stiftungen und Banken haben zum Dies Academicus der KU wieder besondere Abschlussarbeiten sowie innovative Lehrmethoden ausgezeichnet. Nach dem Festakt stellten sich die Preisträger zu einem Gruppenfoto zusammen. −Foto: Klenk/upd

Eichstätt (upd) Insgesamt elf Preisträger erhielten beim Festakt zum Dies Academicus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Auszeichnungen für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre. Zudem konnte Dr. Stefan Janson die Universitätsmedaille entgegennehmen.

Janson bekam die Medaille als Anerkennung seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, die er seit 50 Semestern an der KU ausübt, wie es in der Laudatio hieß.

Die Romanistin Maria Selmaier nahm den Preis der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung für ihre Masterarbeit entgegen. In der beschäftigte sie sich mit Romanen des marokkanischen Schriftstellers Tahar Ben Jelloun, der eine Stellung zwischen zwei Kulturkreisen einnimmt. Die aus der Republik Moldau stammende Margareta Gratii erhielt den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für ausländische Studierende. Sie hat sich als Studentin an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt zum Ziel gesetzt, mit ihrem Wissen die ökonomische Lage und den Lebensstandard in ihrer Heimat zu verbessern. Gratii spricht fünf Sprachen und engagiert sich in zahlreichen studentischen Gruppierungen an der KU.

Die Förderstiftung der Brauerei Fritz Gutmann verlieh ihren Preis für Abschlussarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit an den Michael Zörner für seine Bachelorarbeit im Fach Geographie. Darin untersuchte Zörner, wie sich in Tansania die ausreichend vorhandenen Lebensmittel im Land zielgerichteter verteilen lassen, um Mangelernährung entgegenzuwirken.

Einem verwandten Themenfeld widmete sich Martin Schiemer in seiner Bachelorarbeit im Fach Betriebswirtschaftslehre, die die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt auszeichnete: Er analysierte den Einfluss von Indexfonds auf den Preis von Grundnahrungsmitteln und konnte zeigen, dass der Handel damit nicht verantwortlich für verstärkte Preisschwankungen sei.

Die junge Historikerin Maria Weber erhielt den Preis der Maximiliana-Kocher-Stiftung für ihre Masterarbeit, in der sie der Schuldenpraxis in der Reichsstadt Augsburg im 15. Jahrhundert nachging - anhand ausschließlich unveröffentlichtem Quellenmaterial. Sie bestätigte dabei unter anderem die wichtige Rolle von Frauen als Kreditgeberinnen im spätmittelalterlichen Wirtschaftsleben.

Zwei Preise der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte für die besten Masterarbeiten gingen an Sabine Girg (Kunstgeschichte) und Philipp Krug (Betriebswirtschaftslehre). Girg untersuchte, wie stereotypen Bilderwelten den Diskurs über Zigeuner im 19. Jahrhundert prägten und diese Gruppe nicht als Teil der europäischen Kultur, sondern als Fremde kennzeichnete. Mit den ökonomischen Effekten der Besteuerung von Erbschaften beschäftigte sich Krug, der dabei die Wechselbeziehung von erhaltenem Erbe und dem späteren eigenen Nachlass erforschte.

Die Eichstätter Universitätsgesellschaft prämierte Dr. Franz Flögel für die die beste Dissertation, der die Vergabepraktiken bei Firmenkrediten von einer Sparkasse mit der Filiale einer deutschen Großbank verglich. Die Ligabank-Stiftung vergab zwei Preise für gute Lehre an Dr. Simone Birkel und Dr. Caroline Rothauge. Birkel initiierte im Studiengang Religionspädagogik einen Poetry Slam unter dem Titel "Reden von Gott als jugendpastoraler Event" als innovatives Lehrkonzept. Rothauge konzipierte ein Seminar über "Aktuelle Darstellungen von NS und Holocaust im Kino", bei dem die Studierenden von ihnen ausgewählte Filme vorstellten und mit den Besuchern diskutierten.