Ausgeruhte Panther wollen wieder beißen

16.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:16 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Zu ungewohnter Stunde muss der ERC Ingolstadt am Wochenende ran. Am Samstag um 14 Uhr empfangen die Panther in der Deutschen Eishockey-Liga die Nürnberg Ice Tigers. Der Grund für den ungewohnten Spielbeginn ist eine Übertragung des Spiels im dritten Programm ab 17.05 Uhr.

Eine knappe Woche lang durften sich die Ingolstädter Kufencracks nach dem Kraftakt vom vergangenen Sonntag gegen die DEG Metro Stars – der ERC gewann mit 5:3 – erholen, bevor es nun wieder ernst wird. Eine Pause, die für Greg Thomson zur rechten Zeit kam. "Die Jungs sind jetzt wieder viel frischer und haben etwas abschalten können. Das hat uns sicher gut getan", erklärt der Panther-Trainer vor dem brisanten Duell gegen die Franken.

Wieder einmal geht es gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Qualifikation für die Pre-Play-offs. Nürnberg belegt im Moment mit 59 Punkten den zehnten Rang, sechs Zähler dahinter rangieren die Panther. "Nürnberg steht da, wo wir hin wollen. Ein Sieg am Samstag ist enorm wichtig", sagt deshalb Michael Waginger. Auch der Stürmer hat sich über die vergangene, weniger stressvolle Woche gefreut. "Jetzt sind die Akkus wieder voll", erklärt er. Die bislang letzte Partie gegen die Franken hat der 29-jährige Crack noch in bester Erinnerung. Allerdings freilich in keiner guten. Anfang Dezember führten die Panther in Nürnberg bereits mit 3:0. Nach der Schlusssirene schlichen die Ingolstädter aber mit hängenden Köpfen vom Eis: die Ice Tigers hatten die Partie gedreht und mit 4:3 gewonnen. "Das ist uns eine Lehre", verrät Waginger und hofft diesmal auf ein anderes Ende. "Wir müssen uns 60 Minuten lang voll konzentrieren. Dann klappt es auch mit dem Sieg." Der gelernte Bäcker zählt seit Wochen zu den stärksten Panthern, ein Umstand, der ihn vielleicht auch (endlich) zu Nationalmannschaftsehren kommen lässt. Schließlich findet Anfang Februar in Hannover das Qualifikationsturnier für Olympia 2010 statt. "Natürlich hoffe ich, dabei zu sein. Aber Druck mache ich mir deswegen nicht", berichtet Waginger. Noch habe sich Bundestrainer Uwe Krupp nicht bei ihm gemeldet, was aber nicht unbedingt als negativ angesehen werden muss. Denn auch bei Yannic Seidenberg, einem der gesetzten Spieler von Krupp, hat sich der einstige NHL-Crack noch nicht gemeldet.

Auch wegen eines anderen Grundes hat sich die Punktspielpause gelohnt. Denn mit Jakub Ficenec und Bruno St. Jacques werden am Samstag zwei zuletzt verletzte bzw. erkrankte Akteure wieder über das Eis flitzen. Dafür muss Glenn Goodall seinen Kollegen von der Tribüne aus die Daumen drücken. Der Kapitän ist nach seiner dritten Zehn-Minuten-Strafe in dieser Saison für ein Spiel gesperrt. "Er hätte uns schon geholfen", ist sich Thomson sicher. Wer Goodall als Kapitän vertritt, ist noch unklar.

Offen ist ebenso, wie die Ice Tigers die Turbulenzen der vergangenen Tage verkraftet haben. Neben den finanziellen Problemen hat sich bei den Franken nämlich eine weitere Baustelle aufgetan. Im Mittelpunkt stehen dabei Otto Sykora und Ex-Panther-Coach Benoit Laporte. Der Manager hält offenbar wenig vom aktuellen Trainer Andreas Brockmann und würde stattdessen lieber seinen Spezl Laporte zurückholen, so will es zumindest die Gerüchteküche. Rein zufällig saß Laporte auch schon zwei Mal auf der Tribüne neben Sykora, was wiederum in der Mannschaft auf kein Verständnis gestoßen war. Dass der in Ingolstadt gescheiterte Franko-Kanadier ernsthaft bei den Ice Tigers ein Thema sein soll, wäre indes ein dickes Ding. Denn finanziell stehen die Nürnberger nur einen Schritt vom Abgrund entfernt.