Walting
Ausbau der Infrastruktur als Daueraufgabe

Neujahrsempfang der zwölf Altmühl-Jura-Gemeinden mit Festredner Franz Schabmüller in Walting

31.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Beim Neujahrsempfang von Altmühl-Jura hat Unternehmer Franz Schabmüller (links) vor über 150 Gästen, darunter Bürgermeister und Landräte der zwölf LAG-Gemeinden, gesprochen. - Foto: Metzel

Walting (mme) Deutliche Worte hat Festredner Franz Schabmüller von der Framos Holding aus Ingolstadt beim Neujahrsempfang von Altmühl-Jura gefunden. Dieser wurde heuer in Walting ausgerichtet.

Manfred Preischl, Vorsitzender von Altmühl-Jura und Bürgermeister von Greding, begrüßte mehr als 150 Gäste zu dem Empfang, der musikalisch von der Musikschule Eichstätt begleitet wurde, in der Waltinger Schulturnhalle. Für die Lokale Aktionsgruppe (LAG) biete der Empfang eine breite Kommunikationsplattform. "Ob politische, soziale oder wirtschaftliche Interessen, ob lokale oder überregionale Aspekte, alle Themenfelder sind durch unsere Gäste vertreten", sagte der LAG-Vorsitzende.

Das vergangene Jahr sei von drei Schwerpunktthemen geprägt worden. Nach dem Auslaufen der Förderperiode stand die Entscheidung, weiterhin Regionalmanagement nutzen zu wollen, und die Genehmigung der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) auf dem Tapet. Zum Abschluss zog Preischl folgendes Fazit: "Die neue Organisation und die Aufgabenverteilung sind vollzogen. Die Tätigkeiten für Aktivitäten der nächsten Jahre laufen auf Hochtouren." Ein weiteres Grußwort sprach Waltings Bürgermeister Roland Schermer.

Festredner Schabmüller gab Einblicke in seine Erfahrung als mittelständiger Unternehmer. Rund 95 Prozent des Gruppenumsatzes erwirtschafte er, so Schabmüller, gerade nicht in städtischen Regionen, sondern in den Landkreisen Schwandorf und Eichstätt. Die ländliche Region sei das stabile Korrektiv zur Schnelllebigkeit der Städte. Im vergangenen Jahr erzielte die Unternehmensgruppe den besten Umsatz und das beste Ergebnis ihrer Firmengeschichte. Für eine kontinuierliche Unternehmensentwicklung brauche es qualifizierte, loyale Mitarbeiter und bezahlbare Gewerbeflächen, sagte der Unternehmer. Es reiche nicht aus, sich für einen Standort auf dem Land zu entscheiden. Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung seien die Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt. Um erfolgreich sein zu können, brauche man eine wettbewerbsfähige Infrastruktur. Dies gelte nicht nur für den Verkehr, sondern viel mehr für die Anbindung an schnelle Datennetze.

Schabmüller: "So sehr die Sonntagsreden von Politikern auf die große Bedeutung des ländlichen Raumes auch hinweisen, so wenig wird von der großen Politik dafür getan. Meine Damen und Herren Bürgermeister, Landräte und Stadt- und Gemeinderäte: Lassen Sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen und kämpfen Sie weiterhin für die Verbesserung der Rahmenbedingungen im ländlichen Raum."

Seit Jahren werde von der "großen Politik" und den Leitmedien täglich darüber aufgeklärt, welche Krise momentan angesagt und mit welchem Aktionismus ihr zu begegnen sei. Werde eine neue Krise bekannt gegeben, verschwinde die alte ungelöst aus dem Fokus. "Mit der Bezeichnung Krise möchte man die Bevölkerung Glauben machen, dass man einerseits nicht schuld ist an der schlimmen Situation, und dass andererseits zur Bewältigung der sogenannten Krise alle rechtsstaatlichen Bedenken bei Seite geschoben und festgelegte Vertragsbedingungen kurzfristig eben ganz oder teilweise außer Kraft gesetzt werden müssen. Wir haben spätestens seit 2010 in Europa einen fortgesetzten Rechtsbruch", betonte Schabmüller.