Wolnzach
Aus vier mach zwei

Nach 15. März ist nun auch der verkaufsoffene Maisonntag abgesagt - Bleiben 25. Oktober und 29. November

21.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr
Noch vor kurzem ganz normal, aktuell unvorstellbar: Massenandrang bei einem verkaufsoffenen Sonntag mit Dult auf der Wolnzacher Preysingstraße. −Foto: WZ-Archiv, Trouboukis

Wolnzach - Keine Schule seit Mitte März, immer noch viele geschlossene Geschäfte und noch kein Silberstreif in Sicht für Hotellerie und Gastronomie. Wie überall, so ächzen auch die Wolnzacher Betriebe unter den durch Corona bedingten Maßnahmen, doch der Gewerbeverband kämpft weiter: Aktuell hat er sich für den Erhalt des zweiten verkaufsoffenen Sonntags am 17. Mai eingesetzt - jedoch ohne Aussicht auf Erfolg.

 

"Wir haben wirklich alles versucht", so Alfred Hammerschmid, Vorstandsmitglied des örtlichen Gewerbeverbands am Telefon. "Aber wir haben kein Schlupfloch gefunden." Dabei hätte der Gewerbeverband gerade diesen Maisonntag gerne als Öffnungssonntag, sozusagen als Zuckerl, für die durch Corona stark gebeutelten Geschäfte und Betriebe am Ort genutzt, jetzt, wo einige Lockerungen greifen. Bekanntermaßen haben Gärtnereien und Baumärkte seit Montag wieder geöffnet, Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, Autohäuser, Fahrradgeschäfte und Buchläden folgen am 27. April und ab 4. Mai sollen Friseure und medizinische Fußpfleger wieder öffnen dürfen. Hier wie dort gelten strikte Auflagen, für die das Wolnzacher Gewerbe laut Gewerbeverband selbstverständlich gerüstet sei: 1,50 Meter Abstand zwischen Personen, Mundschutz, ein Kunde pro 20 Quadratmeter, eventuell Glasschutz im Kassenbereich. Dementsprechend hatte man auf den offenen Sonntag am 17. Mai gesetzt. Jedoch: Die Hoffnung, dass sich unter diesen Voraussetzungen auch ein Abhalten des Maisonntags erfüllen könnte, nachdem bereits der erste verkaufsoffene Sonntag mit Fastendult und die in monatelanger Vorarbeit bereits vollständig durchgeplante Wolnzacher Messe im März abgesagt werden mussten, hat sich nun nicht erfüllt - und im Gegenteil in tausend Splitter zerschlagen. "Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, aber nichts gefunden", schildert Alfred Hammerschmid für den Gewerbeverband die Essenz vieler Telefonate und Gespräche, die der Verband in jüngster Zeit geführt habe - "zum Teil recht umfangreich und deutlich", wie er sagt. Die Rechtsabteilung des Bund der Selbständigen, sogar die Regierung von Oberbayern - überall habe man zu überzeugen versucht und nach Möglichkeiten eines Abhaltens gesucht, sei aber gescheitert.

"Wir haben nichts unversucht gelassen", so Hammerschmid, die Rechtslage sei jedoch eindeutig (siehe gesonderten Artikel dazu). Somit müsse man nun auch den Maisonntag absagen. Auf die Nachfrage, wie es denn dann mit den noch anstehenden und bereits genehmigten verkaufsoffenen Sonntagen in Wolnzach am 25. Oktober mit Simon-Judä-Dult und am 29. November mit Weihnachtsdult aussehe, gibt der Gewerbeverband auch schon eine Antwort: "Da sind wir voller Hoffnung und Zuversicht, dass wir wenigstens die durchziehen können."

WZ