Ingolstadt
Aus Fünf mach Vier

ERC Ingolstadt verkürzt mit 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG den Rückstand auf die direkten Play-off-Plätze

14.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:35 Uhr

−Foto: Traub

Ingolstadt - Wichtiger Sieg im Kampf um die direkten Play-off-Plätze: Der ERC Ingolstadt hat die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Freitagabend mit 3:2 (1:0, 0:1, 1:1) nach Verlängerung geschlagen und den Abstand auf den direkten Konkurrenten damit um einen Punkt verkürzt.

Die Panther zerrieben sich lange an der besten Defensive der Liga um den starken Torhüter Mathias Niederberger, doch am Ende sorgte Maury Edwards für die Erlösung. „Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache. Drei Punkte wären sicher besser gewesen, aber zwei sind auch nicht schlecht“, sagte Goalie Timo Pielmeier.  „Die Zuschauer haben ein gutes Spiel gesehen, beide Teams hatten ihre Chancen.“ 
Neuzugang Wojciech Stachowiak feierte im ersten Spiel nach der Länderspielpause sein Debüt bei den Panthern, zudem kehrte Fabio Wagner nach seiner Oberkörperverletzung zurück aufs Eis. Trainer Doug Shedden musste dagegen weiter auf die verletzten Simon Schütz und Jerry D’Amigo verzichten und schickte Darin Olver als überzähligen Spieler auf die Tribüne.

Dass viel auf dem Spiel stand, merkte man den Panthern gleich an: Sie starteten druckvoll in die Partie und gingen bereits nach 1:16 Minuten in Führung: Steven Seigo brachte den Puck mit einem Handgelenksschuss von der Blauen Linie direkt aufs Tor und  sein Team so mit 1:0 in Front (2.). Der ERC beeindruckte auch weiterhin mit guten Spielzügen, doch meist fehlte die letzte Konsequenz, wie bei den Versuchen von Mirko Höfflin (4.), Wayne Simpson (6.) oder Brett Findlay (7.). Kurz vor Ablauf des ersten Powerplays scheiterte Matt Bailey frei vor Goalie Niederberger (10.).

Die Düsseldorfer dagegen fanden keinen Zugang vors Tor – und die größte Chance vergaben sie mehr als leichtsinnig: Nach einem Schuss von Jerome Flaake, den ERC-Goalie Timo Pielmeier abprallen ließ, stand Luke Adam mutterseelenallein vorm Tor. Doch der DEG-Stürmer schaffte das Kuriosum: Er knallte den Puck an die Latte und zerlegte anschließend vor Wut seinen Schläger an der Bande (11.). Aber auch den Panthern fehlte das Glück: Sean Sullivan traf nur das Außennetz (15.), bei einer Chance von Brett Olson in Überzahl zeigte erneut Niederberger seine Klasse (20.).

Die Gastgeber hätten mehr aus ihren Möglichkeiten machen müssen. Allein im zweiten Drittel landete der Puck in Überzahl durch Collins (22.) und Brandon Mashinter (32.) zweimal am Pfosten, zudem vergab Simpson bei einem Konter in Unterzahl vor dem leeren Tor (24.) und scheiterte an Niederberger (35.). Und wie so oft rächte sich diese schlechte Chancenverwertung: Die Partie wurde umkämpfter, die Rheinländer agierten offensiv stärker – und erzielten den Ausgleich: Während Pielmeier die Sicht versperrt wurde, schlenzte Alexander Urbom den Puck von der Blauen Linie zum 1:1 ins Netz (25.).

Tim Wohlgemuth sorgte zwar zu Beginn des Schlussabschnitts für Stimmung unter den 4525 Zuschauern in der Saturn-Arena, als er einen Querpass von Höfflin zum 2:1 ins lange Ecke schoss (43.). Doch die DEG schlug erneut zurück: Colton Jobke konnte einen Schuss von Rihards Bukarts noch blocken, Maximilian Kammerer aber erzielte eine Sekunde vor Ablauf des Überzahlspiels den 2:2-Ausgleich (50.). Doch obwohl die Panther in einer nervenaufreibenden Schlussphase die Partie dominierten, ging diese in die Verlängerung.

Dort verwertete schließlich Edwards den Nachschuss nach einer Möglichkeit von Collins zum erlösenden Sieg für die Gastgeber (64.). „Das war schon wie ein Play-off-Spiel, beide Mannschaften haben hart gekämpft“, sagte ERC-Coach Doug  Shedden. „Ich bin froh, dass wir den Punkt geholt haben. Wir haben den Sieg unbedingt gebraucht, das war das wichtigste Spiel des Jahres bis jetzt.“ Und Pielmeier ergänzte mit Blick  auf das Spiel in Straubing: „Ab sofort ist jeder Gegner schwer, und jedes Spiel hat Play-off-Charakter.“ Eine kämpferische Einstellung ist notwendig. An diesem Sonntag (16.30 Uhr) steht der ERC vor seiner nächsten hohen Hürde: Dann sind die Panther zu Gast bei den Straubing Tigers, bei denen sie seit Februar 2016 auf einen Sieg warten.

 

Statistik

ERC: Pielmeier – Edwards, Jobke; Friesen, Sullivan; Seigo, Wagner; Taticek – Detsch, Bailey, Stachowiak; Simpson, Olson, Collins; Elsner, Höfflin, Wohlgemuth; Foucault, Findlay, Mashinter.

DEG: M. Niederberger – Johannesen, Zanetti; Jensen, Huß; Urbom, Geitner – Flaake, Olimb, Adam; Gardiner, Barta, Kammerer; Bukarts, Buzas, Jahnke; Eder, L. Niederberger.

Schiedsrichter: Schrader/M. Schütz.

Tore: 4.525.

Strafminuten: 1:0 Collins (2.), 1:1 Urbom (25.), 2:1 Wohlgemuth (43.), 2:2 Kammerer (50./PP1), 3:2 Edwards (64.). 

Zuschauer: 6/8.

Julia Pickl