Pfaffenhofen
Aus der Wüste wird ein Park

Das Warten auf die Gartenschau beginnt: Bürger und Vereine zum Mitmachen aufgefordert

31.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr
  −Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) So wie die ganze Stadt in zwei Jahren vor lauter Gästen bersten soll, tat es am Montagabend – als kleiner Vorgeschmack – schon einmal der Pfaffenhofener Rathaussaal.

Rappelvoll war er, als die Pläne für die Kleine Landesgartenschau vorgestellt wurden. Ein unerwarteter Andrang. „Das war toll. Es ist noch so lang hin – und die Leute ziehen jetzt schon mit“, kommentierte Lisa Geißler den Startschuss der Bürgerbeteiligung für das Ereignis, das in den kommenden Jahren Pfaffenhofen prägen und seine Bürger in Beschlag nehmen wird. Der Saal war derart voll, dass ein Teil der Gäste die Ausführungen im Vorraum verfolgen musste. Die beiden Geschäftsführer der Gartenbau-Gesellschaft, Walter Karl und Eva Linder, stellten die Umbaupläne für den Sport- und Freizeitpark, den Bürgerpark und die Ilminsel vor. Und neben Lisa Geißler, die ab sofort die Ausstellungsbeiträge der Bürger, Vereine und Organisationen koordiniert, ergriff auch Eva Berger das Wort. Die frühere Kulturmanagerin kümmert sich nach ihrer Babypause um die Veranstaltungen, die in den zwölf Wochen von Mai bis August 2017 Pfaffenhofen in einen Ausnahmezustand versetzen sollen. „Noch ist die Gartenschau nicht greifbar“, räumte Eva Linder ein. „Aber je näher der Startschuss rückt, desto stärker wird das Ereignis die Stadt in seinen Bann ziehen. Es wird Euphorie ausbrechen. Und am Ende werden alle stolz sein, ihren Beitrag leisten zu können.“

Damit auch jeder Freiwillige zum Zug kommt, seine Ideen ausleben und seinen ehrenamtlichen Beitrag leisten kann, steht das Gartenschau-Team unter der Telefonnummer (0 84 41) 4 08 27-0 für Nachfragen zur Verfügung. Angesprochen darf sich jeder fühlen. Frauen und Männer, die als Gästeführer oder Besucherdienst mitarbeiten und nebenbei ihre Häuser und Gärten aufhübschen wollen. Paten für Bäume oder Sitzbänke. Betriebe als Sponsoren. Kreative Köpfe, die das Veranstaltungsprogramm bereichern.

Inwiefern sich das Bild der Stadt in den kommenden Jahren verändert, erläuterte Walter Karl. Er sprach vom naturnahen Ausbau der Ilm am Sport- und Freizeitpark. Riesenschaukeln, einem Barfußpfad, Wellenliegen und „viel Platz, um die Füße in der Ilm baumeln zu lassen“ inklusive. Drei Hektar groß wird der Bürgerpark, der auf dem ehemaligen Bauhofgelände entsteht. „Auf Einwohner umgerechnet wird er genauso groß wie der Englische Garten in München“, sagte er. Stufen ans Wasser, ein grünes Klassenzimmer, ein neuer Platz für den Froschkönigspielplatz, ein Bewegungsparcours, ein Fischpass um die Arlmühle und als Hingucker eine geschwungene Brücke: „Aus der Wüste Gobi wird ein wundervoller Park“, sagte Karl. An der Ilminsel verschwinden Teile der Ufermauern, ein Sinnesgarten wird installiert. Sogar einen „Gondoliere, der die Besucher im Boot über die Ilm geleitet“ kann sich Karl vorstellen. Visionen, die unter den Zuhörern zwar noch für Lacher sorgten, jedoch bald Realität werden könnten. Nur eine Surfwelle wie im Münchner Eisbach wird es nicht geben. „Dazu führt die Ilm zu wenig Wasser.“ Schade eigentlich. Aber ein paar Visionen müssen für die Zukunft schließlich auch noch bleiben. „Wir hören 2017 ja nicht auf, die Stadt zu verschönern. Das eine oder andere müssen wir uns auch noch aufsparen“, sagte Bürgermeister Thomas Herker (SPD), der Fragen aller Art beantwortete (siehe Kasten unten). Die Surfwelle wird sicher nicht kommen. Aber eine Brücke von der Insel zur Innenstadt als Direktverbindung kann sich der Rathauschef hingegen sehr gut vorstellen. Nur so als Beispiel. „Denn zu tun gibt es immer was.“